Der gebürtige US-Amerikaner John Rapaglia kam nach Kiel um sich seinen Meeresbiologie-Studien zu widmen, fand dann aber im Burgerbraten seine Bestimmung. Nachdem sein heimisches Geheimrezept auf der KielerWoche zum Erfolg wurde, eröffnete er sein eigenes Restaurant.
Obwohl in der Küche im Hintergrund reges Treiben herrscht, wirkt der Restaurantchef ganz gelassen. Doch die Ruhe, die er ausstrahlt, kann seinen energiegeladenen Blick und das weltoffene Grinsen nicht verbergen: John Rapaglia ist ein Abenteurer. Während er von seinem mutigsten Schritt, der Gründung von „John’s Burgers“, erzählt, zeigt sich der enorme Erfahrungsreichtum des 36-Jährigen.
Eine ganz neue Existenz
Denn bevor John mit der Vision eines eigenen Restaurants seine Heimat New York verließ, war er als Professor für Meeresbiologie tätig. Sein wissenschaftliches Interesse war es, das ihn an die Ostsee führte. Hier wurde die Forschung zum Hobby und das Burgerbraten zum Beruf. „Als Wissenschaftler lernte ich genau zu planen und Probleme zu lösen. Diese Fähigkeit ermöglichte es auch, meinen neuen Traum zu verwirklichen – trotz zahlreicher Hürden“, erklärt John, wie sich seine so unterschiedlichen Berufe gegenseitig prägten. Ob dank des akribischen Forschergeistes oder der Leidenschaft für hochwertige Lebensmittel – der Businessplan des Grillmeisters war erfolgreich. Ab dem Jahr 2011 begeisterte sein amerikanisches Geheimrezept auf der Kieler Woche. 2015 wurde „John’s Burger Box“ dann in der Gutenbergstraße in Kiel sesshaft. Nicht nur um seinetwillen bedeutete das für John ein Gefühl der Erleichterung. „Den großen Lebenswandel habe ich vor allem für die Zukunft meiner Nächsten gewagt“, gesteht John lächelnd, „es gibt nichts Schöneres als mit Freunden etwas Bedeutendes zu schaffen.“ Johns Nächstenliebe machte sein Abenteuer zu einem Gemeinschaftsprojekt. Von dem Verlegen der Küchenfliesen bis hin zur finanziellen Realisierung wurde der Traum in freundschaftlicher Zusammenarbeit verwirklicht. Es war Johns gute Freundin und Mitarbeiterin Sophie, die „John’s Burgers“ auch optisch zu einem Stück New York in Kiel machte. Sie schuf den amerikanischen Bar-Restaurant-Look, der für die Gäste Gemütlichkeit und für den Betreiber ein wenig Heimat bedeutet.
Im neuen Leben angekommen
Nach einer anstrengenden Zeit voller Ungewissheit spürt John nun ganz deutlich, es geschafft zu haben. Ist der Drang stets neue Erfahrungen zu sammeln auch ein fester Bestandteil seines Charakters, kann er nun behaupten: „Zum ersten Mal möchte ich mir Ruhe erlauben und gemeinsam mit meinen Freunden einfach genießen – das Leben im wunderschönen Kiel, den Alltag im Restaurant und gutes Essen!“
Lifestyle mit John Rapaglia
Entspannung: Eine Radtour durch Kiel.
Restaurant: Natürlich „John’s Burgers“! Wenn ich mal Abwechslung brauche, esse ich im traumhaft schönen Antik-Hof Bissee.
Schlaf: Hoffentlich irgendwann wieder etwas länger. Wenn ich die Zeit habe, erlaube ich mir vier Stunden Schlaf.
Auto: Lieber keines, aber wenn, dann einen Pick-up-Truck.
Objekt: Mein Baseballschläger. Der Sport ist ein guter Ausgleich zum Alltagsstress. Übrigens haben einige meiner Teamkameraden den Umbau des Restaurants tatkräftig unterstützt.
Moment: Der letzte Tag der diesjährigen Kieler Woche! Ein paar Freunde haben für unser Restaurant-Team musiziert, gemeinsam wurde im Regen getanzt. Für dieses Gemeinschaftsgefühl haben wir unser Projekt gewagt.
Handy: Am liebsten ein altes Nokia, das nicht einmal E-Mails empfangen kann. Ich freue mich tatsächlich, wenn mein Akku einmal leer ist.
Ziel: Es ist mir wichtig, jeden Tag neue Erfahrungen zu sammeln. Außerdem möchte ich in meinem Leben noch möglichst viel Gutes tun, um andere Menschen fröhlich zu machen.
Urlaub: Das letzte Mal ist sehr lange her. Wunderbar wären fünf Tage am Strand von North Carolina – einfach mal zur Ruhe kommen und dabei die besten Freunde an meiner Seite haben.