Mit teils atemberaubend spannenden Bildern, mit viel und wenig Wind, Sonne und Regen ging am Sonntag der iShares Cup in Kiel zuende. Die vierte Etappe der europäischen Segelserie für die Extreme 40-Katamarane katapultierte das Segelprojekt des Oman glanzvoll an die Spitze. Mit dem Sieg der Masirah von Skipper Pete Cumming vollendete sich ein Triple – schon in Hýeres und Cowes gewann die Crew, nun auch in Kiel.
Gleichzeitig sauste das Schwesternschiff aus dem Oman, die Renaissance von Skipper Loick Peyron, auf den zweiten Platz.
Spektakuläre Fotos der drei Tage des iShares Cup findest Du auf KIELerLEBEN.de hier.
Die beiden Boote – Teil der Segelkampagne des Sultanats Oman – pushten sich gegenseitig und Loick Peyron setzte den jüngeren Pete Cumming mächtig unter Druck, der mit immerhin 17 Punkten Vorsprung in den letzten Wettfahrttag ging und zusehen musste, wie dieser Vorsprung in sechs Wettfahrten dahin schmolz. Letztlich war es die größere Anzahl an Wettfahrtsiegen in Kiel – nämlich sechs für Cumming – die den Ausschlag dafür gab, dass die am Ende punktgleichen (149) Schiffe Platz eins und zwei belegten.
Vor zehntausenden von Zuschauern zelebrierte das deutsche Wirsol Team Germany Kiel. Sailing City eine tolle Premiere, fuhr am letzten Tag zweimal auf den dritten Platz und ließ sogar die erfahrene Holmatro-Crew mit dem Skipper und elfmaligen Tornado-Weltmeister Mitch Booth zittern, denn beinahe, ja beinahe wäre das deutsche Quartett an der niederländischen Kampagne vorbei gezogen. Während Booth und Co. beständig mit ihrem Gennaker zu kämpfen hatten, der sich partout nicht entrollen wollte, zog das deutsche Team erstmal davon. Roland Gäbler – der sich unmittelbar nach dem iShares Cup schon auf den Weg an den Gardasee zum nächsten Tornado-Event machte – war vollkommen zufrieden mit der Premiere: „Es hat uns super-viel Spaß gemacht, auch wenn wir jetzt alle auf und am Ende mit den Kräften sind. Wir hätten nicht gedacht, dass wir am letzten Tag noch zwei dritte Plätze segeln können und die Holmatro so unter Druck setzen.“ Super-Teamarbeit lobte der Skipper der ersten und bislang einzigen deutschen Kampagne im iShares Cup. Tags zuvor war Gäbler noch über Bord gegangen:. „Einmal im Jahr falle ich ja immer ins Wasser – war wohl soweit jetzt.“ Am besten gefiel dem Team das Publikum: „Es war echt so witzig!“
Rund 50.000 Zuschauer trotzten an den Regattatagen am Hindenburgufer den Regenschauern und Windböen, standen in drei Reihen entlang der Uferlinie oder saßen auf der Tribüne mit Regenschirmen, Wetterjacken und festen Schuhen. Am Samstag war das Thermometer sogar auf nur elf Grad gefallen, die Segelfans hielt das nicht vom iShares Cup 2009 in Kiel fern.
Endergebnis iShares Cup Kiel:
1. Masirah, Oman (Skipper Pete Cumming) 149 Punkte
2. Renaissance, Oman (Skipper Loick Peyron) 149 Punkte
3. Groupama, Frankreich (Skipper Franck Cammas) 134 Punkte
4. Gitana Extreme – Groupe LCF Rothschild, Frankreich (Skipper Yann Guichard) 129 Punkte
5. LUNA, Frankreich (Skipper Erik Maris) 75 Punkte BT, Großbritannien (Skipper Nick Moloney) 114 Punkte
6. iShares, Großbritannien (Skipper Shirley Robertson) 104 Punkte
7. Holmatro, Niederlande (Skipper Mitch Booth) 95Punkte
8. BT, Großbritannien (Skipper Nick Moloney) 95 Punkte
9. Wirsol Team Germany Kiel.Sailing City, Deutschland (Skipper Roland Gäbler) 88 Punkte
10. Ecover, Großbritannien (Skipper Mike Golding) Nicht mehr am Start
Das BMW Oracle Racing Team nimmt an der iShares Cup Venue Kiel nicht teil.
Für zusätzliche Informationen: www.iSharesCup.com und www.kiel-sailing-city.de
Blitz, Donner und ein heftiger Schauer waren die Vorboten des zweiten Wettfahrttages beim iShares Cup 2009 in Kiel. Das Wetter besserte sich, die Aufregung blieb jedoch erhalten. Immer wieder drehende, leichte Winde um 6 Knoten und gelegentlich auftretende Böen sorgten dafür, dass die Konzentration an Bord der neun Extreme 40 keine Sekunde nachließ. Ganz im Gegenteil: Während die Masirah des Oman Sail Teams nach kleinen Auftaktschwierigkeiten allen anderen davon segelte, bestand das deutsche Wirsol Team Germany Kiel.Sailing City allerlei Abenteuer …
Erst in letzter Sekunde konnte das Boot via Kran ins Wasser gehievt werden, nachdem A-Kat-Segler Nils Bunkenburg aus Kiel und das Service-Team eine lange Nachtschicht für die Reparatur des lädierten linken Hecks investierten. Unmittelbar vor der ersten Tageswettfahrt hatten Roland Gäbler, Gunnar Struckmann, Steuermann Tino Mittelmeier und Niko Mittelmeier noch alle Hände voll zu tun mit Schoten, Leinen und Segeln. Gleichwohl fuhren die Newcomer mit Rang vier im vierten Rennen das beste Resultat bisher ein. Und wäre nicht das sechste und letzte Rennen gewesen … Ausgerechnet Skipper Roland Gäbler ging über Bord. „Ich habe ins Leere gegriffen“, erzählte der Olympia-Dritte von 2000 wenig später schmunzelnd. War auf den Leinen tags zuvor mächtig Druck, ging das am Samstag daneben. Kurz zuvor war die niederländische Holmatro auf Grund gelaufen, als sie von einer Böe Richtung Ufer gedrückt wurde und demolierte dabei das eigene Schwert. Da war die schnelle Reaktion von Andreas Hagara (Österreich) – selbst Weltklasse-Tornadosegler – wertvoll. Der Trainer raste los, um Ersatz zu besorgen, so dass die Holmatro nur die fünfte Wettfahrt ausfallen lassen musste.
Den größten Eindruck hinterließen die vielen Zuschauer. Wann immer die Teams vor dem Hindenburgufer eine Tonne rundeten, brandete Beifall auf und insbesondere das deutsche Team wurde mächtig unterstützt. Gunnar Struckmann: „Jedes Mal, wenn wir eine Marke dort ansteuern, feuern uns die Zuschauer lautstark an – es ist unglaublich anstrengend an Bord, aber diese Begeisterung treibt einen an, da vergisst man auch die Anstrengung.“
Sportlich setzte erneut die Masirah des Oman Sail Teams die Bestmarken. Die dritte Wettfahrt gewann das Team von Skipper Pete Cumming, wurde gleich danach Zweite und hat als „schlechtestes“ Resultat einen sechsten Platz vorzuweisen. Mit 104 Punkten hat das Team 17 Punkte Vorsprung vor der zweitplatzierten Gitana Extreme – Groupe LCF Rothschildt (87) des Franzosen Yann Giuchard. Nur einen Punkt dahinter rangiert die Groupama mit Skipper Franck Cammas (Frankreich). Ausgefallen ist der zweite Wettfahrttag für die Ecover, die am Freitag kenterte und mit gebrochenem Mast ans Hindenburgufer geschleppt wurde. Am Sonntag aber will Skipper Mike Golding wieder angreifen …
Der letzte Tag des iShares Cup Extreme 40 Sailing Series beginnt mit der Parade der Segler um 14.00 Uhr, die Wettfahrten sollen planmäßig um 14.30 Uhr beginnen. Die große Siegerehrung ist für ca. 17.30 Uhr vorgesehen.
Stand iShares Cup Kiel nach 13 Wettfahrten:
1. Masirah, Oman (Skipper Pete Cumming) 104 Punkte
2. Gitana Extreme – Groupe LCF Rothschild, Frankreich (Skipper Yann Guichard) 87 Punkte
3. Groupama, Frankreich (Skipper Franck Cammas) 86 Punkte
4. Renaissance, Oman (Skipper Loick Peyron) 85 Punkte
5. LUNA, Frankreich (Skipper Erik Maris) 75 Punkte BT, Großbritannien (Skipper Nick Moloney) 38 Punkte
6. iShares, Großbritannien (Skipper Shirley Robertson) 65 Punkte
7. BT, Großbritannien (Skipper Nick Moloney) 64 Punkte
8. Holmatro, Niederlande (Skipper Mitch Booth) 62 Punkte
9. Wirsol Team Germany Kiel.Sailing City, Deutschland (Skipper Roland Gäbler) 50 Punkte
10. Ecover, Großbritannien (Skipper Mike Golding) Nicht mehr am Start
Das BMW Oracle Racing Team nimmt an der iShares Cup Venue Kiel nicht teil.
Für zusätzliche Informationen: www.iSharesCup.com und www.kiel-sailing-city.de
Mit einer Regenfront begann der erste Wettfahrttag des iShares Cup in Kiel, mit drei angeschlagenen Katamaranen, tief beeindruckten Zuschauern und reichlich Adrenalin im Blut endete der Auftakt der spektakulären Regatten am Hindenburgufer.
Die Ecover von Mike Golding kenterte in einer Böe zwischen der dritten und vierten Wettfahrt und in der siebten und letzten Wettfahrt des Tages sahen tausende Zuschauer die Renaissance von Skipper Loick Peyron ins Heck des linken Rumpfes vom Wirsol Team Germany Kiel.Sailing City rauschen. Resultat: Das deutsche Boot schwer beschädigt, die Renaissance auch nicht ohne Blessuren und viel Arbeit für die Serviceteams in der kommenden Nacht.
Glück im Unglück hatte der Belgier Bruno Dubois, Crewmitglied der Ecover. Dubois zog sich eine Platzwunde am Kopf zu, wurde sofort in die Uniklinik Kiel transportiert und untersucht. Außer der Platzwunde, die genäht werden musste, erlitt der Belgier keine Verletzungen, bleibt aber vorsichtshalber eine Nacht in der Klinik und ließ seine Teammitglieder wissen, es gehe ihm gut.
Sachschaden – das ist das Resultat des ersten Wettfahrttages für das deutsche Wirsol Team Germany. Im siebten und letzten Rennen rauschte Loick Peyron, Skipper der omanischen Renaissance, beim Versuch hinter der Wirsol vorbeizufahren ins Heck des linken Rumpfes. „Das ist schon ein Rums gewesen und bedeutet eine Menge Arbeit heute Nacht,“ so Roland Gäbler. So zwischendurch sei er schon mal sehr in Soreg gewesen, räumte Gäbler ein, denn die Böen brausten völlig unvermittelt über das Regattafeld. Alle drei Schiffe – die auf dem Kopf stehende Ecover , deren Mast beim Kentern brach – die beschädigte Wirsol Team Germany Kiel. Sailing City wurden gekrant und zur Reparatur an Land gebracht.
Der iShares Cup Extreme 40 Sailing Series in Kiel, der bereits am Freitag tausende Besucher lockte, wird am Samstag ab 14.30 Uhr fortgesetzt. Zur Parade werden die Teams bereits um 14 Uhr gebeten, danach beginnt das Wettfahrtprogramm. Für den zweiten Tag wurden weiter auffrischende Winde mit heftigen Böen vorhergesagt.
Die Masirah vom Team Oman Sail hat mit zwei Tagessiegen und zwei zweiten Plätzen in sieben Wettfahrten auch die Führung im Zwischenklassement des iShares Cup in Kiel übernommen. Nach sieben Wettfahrten kann die Masirah von Pete Cumming auf stolze 62 Punkte verweisen. Gleich dahinter reiht sich die französische Groupama von Skipper Franck Cammas mit 51 Punkten ein, Rang drei belegt derzeit die omanische Renaissance mit 47 Punkten. Das deutsche Wirsol Team Germany Kiel. Sailing City kam auf 22 Zähler bei der Premiere.
Stand iShares Cup Kiel nach sieben Wettfahrten:
1. Masirah, Oman (Skipper Pete Cumming) 62 Punkte
2. Groupama, Frankreich (Skipper Franck Cammas) 51 Punkte
3. Renaissance, Oman (Skipper Loick Peyron) 47 Punkte
4. Gitana Extreme – Groupe LCF Rothschild, Frankreich (Skipper Yann Guichard) 46 Punkte
5. BT, Großbritannien (Skipper Nick Moloney) 38 Punkte
6. iShares, Großbritannien (Skipper Shirley Robertson) 37 Punkte
7. LUNA, Frankreich (Skipper Erik Maris) 36 Punkte
8. Holmatro, Niederlande (Skipper Mitch Booth) 32 Punkte
9. Wirsol Team Germany Kiel.Sailing City, Deutschland (Skipper Roland Gäbler) 22 Punkte
10. Ecover, Großbritannien (Skipper Mike Golding) 8 Punkte
Das BMW Oracle Racing Team nimmt an der iShares Cup Venue Kiel nicht teil.
Für zusätzliche Informationen: www.iSharesCup.com und www.kiel-sailing-city.de