Der Kinderschutzbund Kiel darf sich über Fördergelder in Höhe von 250.000 Euro für sein Projekt „Klick gegen Kummer“ freuen, die der Ortsverband durch eine erfolgreiche Bewerbung bei der „Google.org Impact Challenge“ erhielt. Im Interview erklärt Geschäftsführerin Sabine Bendfeldt, was es mit dem Projekt auf sich hat
Was verbirgt sich hinter Ihrem Projekt „Klick gegen Kummer“?
Die Motivation, das Projekt ins Leben zu rufen, war, dass beim Kinder- und Jugendtelefon die Zahlen zurückgehen, weil Kinder heutzutage eher digital aktiv sind. Daher wollten wir für Kinder, die schnell Hilfe benötigen, digitalere Möglichkeiten entwickeln – aber nicht über die Köpfe der Kinder und Jugendlichen hinweg, sondern mit ihnen gemeinsam.
Wie genau geht diese Entwicklung vonstatten?
Wir wollen „Klick gegen Kummer“ bei Veranstaltungen und auf digitalen Wegen vorstellen und die Kinder und Jugendlichen zum Mitmachen animieren. Nur so können sie uns konkret mitteilen, was sie sich wünschen und welche digitalen Lösungen aus ihrer Sicht sinnvoll sind, sodass sie diese später auch tatsächlich nutzen.
Welche Funktionen soll diese digitale Hilfe haben?
Wichtig ist, dass ein Kind oder Jugendlicher, egal, wo er oder sie ist, ob in einem kleinen Dorf oder in der Großstadt, durch diese digitale Option sofort Hilfe erhält. Das bedeutet, dass bei einem Klick eine direkte Reaktion erfolgt oder z. B. Anlaufstellen in der Umgebung aufgezeigt werden.
Haben sich die Probleme von Kindern über die Jahre verändert?
Die Gesellschaft ist immer im Wandel. Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich: Man kann sich schneller vernetzen, aber es birgt auch Gefahren wie z. B. Cybermobbing. Die Fälle und Intensität von Gewalt gegen Kinder haben zugenommen und es ist unser aller Aufgabe, Kinder und Jugendliche davor zu schützen.