KIELerLEBEN traf Sascha Fahnemann von Art und Raumdesign in Kiel und sprach mit ihm über Farbwahl, die aktuellen Raumtrends sowie ausgefallene Techniken der Wandgestaltung.
KIELerLEBEN: Als Inhaber der Wandmanufaktur Art und Raumdesign bist du der Experte – wie beginnt man, um ein harmonisches Raumkonzept zu erstellen?
Sascha Fahnemann: Das Wichtigste ist, wahrzunehmen, welche maßgeblichen Elemente das Zimmer bereits bietet. Welche Farben oder Lichtverhältnisse sind gegeben? Davon abhängig wird ein detailliertes Farbkonzept erstellt. Alle Töne sollten genauestens aufeinander abgestimmt werden.
Woran lässt sich erkennen, ob Farben zusammenpassen?
Besonders harmonisch wirken Kombinationen von Tönen derselben Farbfamilie. Möchte man gestalterisch mit einem Kontrast arbeiten, sollten die Farben komplementär sein. Übrigens kann sich bei der Farbwahl auch an Bildern an den Wänden orientiert werden, zum Beispiel wenn das Lieblingsgemälde dauerhaft hängen soll.
Wie können Bilder an der Wand in dem Farbkonzept berücksichtigt werden?
Vielleicht lassen sich Farben oder Formen aus den Kunstwerken an den Wänden, im Boden oder in den Stuckleisten aufnehmen. Mein Team und ich haben sogar einmal das Gemälde eines Leuchtturms über den Rahmen hinaus weitergemalt, um das Werk direkt in die Wandgestaltung übergehen zu lassen. So wurde der Raum zu einem Gesamtkunstwerk.
Wie stimmt man die Farbwahl auf die Lichtverhältnisse ab?
Wer helle Töne wählt, lässt das Zimmer größer wirken. Durch eine farblich kräftig abgesetzte Wand scheint es kompakter. Diese sollte sich aber nicht gegenüber des Fensters befinden, da dunkle Farben das Licht schlucken. Einmal hatte ich einen Kunden, der Kerzenlicht bevorzugte. Eine goldene Wand aus aufgebürsteten Glasperlen reflektierte das Licht wunderschön. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie Farbe, Material und Licht kombiniert werden können.
Gibt es Farben, die gerade besonders im Trend liegen?
Besonders gefragt sind momentan elegante Englische Töne. Das sind gedeckte Farben mit einem leichten Graustich. Wem Farbe allein nicht reicht, der kann mit einer Mustertapete nichts falsch machen, da diese einen ganz individuellen Wohnstil erlaubt.
Welche Techniken außer des Tapezierens oder Streichens eignen sich außerdem zur Raumverschönerung?
Durch Schablonieren kann die Gestaltung durch einzigartige Motive personalisiert werden. Eine ganz besonderer Struktur kann der Wand durch Spachteln verliehen werden.
Was ist deiner Meinung nach bei der Wandgestaltung besonders wichtig?
Kreativ zu sein! Wer den Anspruch an einen ganz persönlichen Wohnstil hat, sollte die diversen Design-Möglichkeiten ausschöpfen!
Das Interview führte Kim Hase