Der Verein Wurzel.Bildung erkundet mit Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten nachhaltigen Lebens und bietet hierzu Workshops in Schulen an. Funkenzeit-Autorin Irina Bartmann war bei einem solchen Workshop dabei
„Mangold, Mangold, jaa, ich will, ich will.“ Ich höre die Kinder bereits rufen, als ich den grünen Innenhof der Kieler Goethe-Grundschule betrete. An drei nagelneuen Hochbeeten steht jeweils eine Gruppe Grundschulkinder, die fleißig dabei sind zu graben, zu pflanzen und zu sähen. Marius Hübler, eines der Mitglieder von Wurzel.Bildung, hat gerade angekündigt, welches Gemüse als nächstes ausgesät wird. Die Kinder hüpfen euphorisch umher und tummeln sich um Marius, um etwas von dem Saatgut zu bekommen. Die Freude am gemeinsamen Gärtnern ist allen hier anzusehen. Am Ende ihres zweiten Workshoptages treffe ich mit Marius, Felicia Hofstätter, Jorid Höffken und Justin Russel die vier Gründer von Wurzel.Bildung in dem Klassenzimmer, wo sie ihren Workshop am Vortag begonnen hatten. Die vier wirken etwas müde, doch ihre Augen strahlen. Ein buntes Programm aus Gemüse-Memory, Erklärungen zu den einzelnen Pflanzen und ihrer Nutzung, einem Kartoffelwettbewerb und gemeinsamem Bepflanzen der Hochbeete liegt hinter ihnen. „Alle waren total fleißig dabei“, berichtet Jorid glücklich. „Sogar die ganz Kleinen. Die konnten schon beim Aufbau der Beete erstaunlich gut mit dem Akkubohrer umgehen.“
Fast zwei Jahre ist mein Besuch dieses Workshops in der Goethe-Grundschule nun schon her. Seitdem hat sich bei Wurzel.Bildung viel getan: Aus der studentischen Initiative ist Ende Januar ein Verein mit aktuell zehn Mitgliedern geworden. Neben dem Projekt an der Goethe-Grundschule hat die Gruppe seit ihrer Gründung einen Ideenwettbewerb an der Kieler Gelehrtenschule begleitet und zwei weitere Hochbeetprojekte in der Gemeinschaftsschule am Brook und der Max-Planck-Schule auf den Weg gebracht.
Neben der Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten rund um den biologischen Gemüseanbau hat die Gruppe auch noch weitere Themen rund um eine nachhaltige Lebensgestaltung im Repertoire. Die Idee zu ihrem Projekt entstand während eines Kurses innerhalb ihres Masterstudiums an der Uni Kiel, wo die vier die Idee entwickelten und das Projekt planten. Mit Hilfe des Startkapitals aus dem yooweedoo Ideenwettbewerb wurde 2016 das erste Projekt in der Goethe-Grundschule ermöglicht. Und auch in Zukunft will die Gruppe noch viele weitere Projekte mit Schulen in Kiel (und vielleicht auch bald darüber hinaus) realisieren. Wenn sie auch dort so viel Freude und Energie versprühen wie bei ihrem ersten Workshop, werden sie sicher viel Erfolg beim weiteren Verwurzeln ihrer Idee und dem Ernten von Interesse und Begeisterung bei allen Kindern und Jugendlichen haben.
Auf dem Blog „Funkenzeit“ werden regelmäßig Kieler Start-ups vorgestellt. Dieser Artikel ist in voller Länge auf www.funkenzeit.de verfügbar.