Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Amerikanistik stand Susanne Lütje vor der Frage "Was nun?" Zahlreiche Jobs während des Studiums hatten gezeigt, dass Tagesjournalismus nicht ihr Fall ist. Am Liebsten wollte sie ja eigentlich Bücher schreiben - aber kann man davon leben? Es zeigt sich: Man kann!
Da sie selbst schon immer gerne Kinderbücher gelesen hat und bis heute auch immer noch gerne liest, fiel es ihr leicht, ein Genre für sich auszuwählen. Ihr großes Vorbild: Astrid Lindgren. Sie selbst ist in ländlicher Gegend aufgewachsen und behütet in einer Zwergschule groß geworden. "Von daher war mein Leben auch ein kleines bisschen Bullerbü", lächelt sie.
Am großen Vorbild Astrid Lindgren orientiert, fielen die ersten Texte deutlich durch ihre sprachliche Ähnlichkeit zu der großen Autorin auf. "Während ich dann aber mein erstes Jugendbuch 'Die Suche nach der zehnten Frau' geschrieben hatte, habe ich meine eigene Sprache gefunden", erklärt Susanne Lütje. Nach dem ersten Roman 2000 folgten nicht nur Bücher. Die Schleswig-Holsteinerin hat auch zahlreiche Kindermärchen und Drehbücher geschrieben.
Heute lebt die 39-Jährige mit ihrer Familie in der Nähe von Kiel und hat selbst drei Kinder. Auf die Frage, ob ihre Geschichten an Erfahrungen ihrer eigenen Kinder angelehnt sind, überlegt sie kurz, verneint dann aber schließlich: „Die Geschichten sind alle fiktiv. Allerdings lerne ich von den Dreien sehr viel über die Sprache von Kindern und wie sie die Welt wahrnehmen.“
Das neue Kinderbuch von Susanne Lütje "Radieschen und Co." ist gerade erst bei Fischer Schatzinsel erschienen. Es ist das erste aus einer Reihe, die mindestens drei Bücher beinhalten wird. Das Schreiben einer Serie gefällt der Autorin gut: "Es ist angenehm, dass man seine Figuren so lange begleiten kann - Hannah zum Beispiel durch alle Jahreszeiten auf dem Bauernhof. Man hängt ja doch sehr an seinen Figuren und so gibt es ein Wiedersehen."
"Radieschen und Co."
Titelheldin des Buches ist Hannah, die mit ihren Eltern auf einem Biobauernhof lebt. Als ihr Vater ihr erzählt, dass ein Rummelplatz in ihrem Ort Halt machen wird und das ausgerechnet auf ihrer Kuhwiese, ist sie hellauf begeistert und kann es kaum erwarten. Dann ist es endlich so weit und Hannah ist erst einmal verwundert: Will, der Junge, dessen Eltern das Kettenkarussell leiten, taucht plötzlich in ihrer Klasse auf und ist irgendwie … anders als die Anderen. Schnell findet sie jedoch Gefallen an dem quirligen Kerl, was ihrer Freundin Lisa gar nicht gefällt. Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem Hannah zu kämpfen hat: Plötzlich geht das Kettenkarussell kaputt, und sie und Will versuchen, den Rummelplatz zu retten.
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