Vielleicht habt ihr sie gesehen: Menschen, die am 9. November vor Häusern und Wohnungen Stolpersteine geputzt haben. Eigentlich sollten wir unsere Aufmerksamkeit jedoch immer auf die kleinen, quadratischen, im Boden eingelassenen Steine richten.
Vom 9. auf den 10. November 1938 brannten im ganzen Deutschen Reich Synagogen. Es wurden jüdische Geschäfte in Brand gesetzt, Gotteshäuser zerstört und tausende Jüdinnen und Juden wurden getötet oder verhaftet. Bis 1945 wurden Millionen von Menschen jüdischer Abstammung durch die Nationalsozialist*innen getötet.
Nie wieder.
1992 startete der Künstler Gunter Demnig das Projekt Stolpersteine. In den Boden eingelassene Messingtafeln erinnern an die Opfer. Diese Steine sind meist vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer eingelassen und erzählen, wer dort gelebt hat. Über 75.000 Stolpersteine wurden bereits verlegt.
Am 9. November wird jedes Jahr erneut dazu aufgerufen, diese Stolpersteine zu putzen, damit sie wieder glänzen und sichtbar werden.
Damit die Geschichten und die Personen gesehen werden.
Um zu erinnern.
Und nie zu vergessen.
Eine Übersicht über alle Stolpersteine in Kiel findet ihr hier online.