Die Ausstellung „Weltsichten“ befasst sich mit unterschiedlichen künstlerischen Interpretationen der Begriffe „Landschaft“ und „Natur“. Die ausgestellten Gemälde-, Foto- und Videoarbeiten entstammen der umfangreichen Privat-Sammlung von Alexander und Silke von Berswordt-Wallrabe.
„Die Hängung folgt keiner chronologischen Reihenfolge“, erklärt Dr. Peter Thurmann, einer der Kuratoren von „Weltsichten“. Aufgrund der subjektiven Prägung des Kunst-Überblicks wäre eine Chronologie auch lückenhaft. Die Ausstellung versucht deshalb thematische Schwerpunkte zu bilden und sich auf das Zusammenspiel der einzelnen Werke zu konzentrieren.
„Sehr häufig ist die Natur Inspirationsquelle für Kunst“, betont Thurmann. Viele Bilder versuchen die Natur so unberührt und ursprünglich wie möglich darzustellen. Doch auch das besondere Verhältnis von Mensch und Natur wird in manchen Arbeiten vermittelt: Solche Werke, typisch für Holländische Künstler des 17. Jahrhunderts, enthalten teilweise sogar Menschenmassen.
Es muss aber auch nicht immer eine naturnahe Abbildung sein. Auf ganz eigene Art und Weise können auch ehemalige KZs, Atompilze oder überfüllte Badestrände Landschaft darstellen. Auch Städte stellen eine vom Menschen gestaltete Landschaft dar und bilden, vor allem in Form von fotographischen Werken, einen wichtigen Bestandteil der Sammlung.
Selbst Humor kann mit in das Thema Lanschaft integriert werden, wie das Bild „Niesen bitte!“ beweist. Zum Ende der Ausstellung spielt auch die Zerstörung der Natur durch den Menschen eine Rolle, wie es am Beispiel der imposanten Videoinstallation von der Schweizerin Ingeborg Lüscher deutlich wird: Eindrucksvolle Landschaften und ästhetische Naturräume vermitteln auf großer Leinwand ein friedliches Bild – bis die Harmonie durch knatternde Fahrgeräusche und Aufnahmen von Baggern und Panzern zerstört wird. Der Titel: „The game is over“ – Ein deutlicher Hinweis darauf, wie maßgeblich wir Menschen in die Natur eingreifen.
„Auf Tournee durch Deutschland“ sind 150 Kunstwerke. Der Präsentation in Kiel folgen Ausstellung in Wiesbaden, Chemnitz und Maastrich. Die letzte Reise der Wanderausstellung wird dann nach Bochum führen, wo die Werken der Ruhr-Universität Bochum als Lehrsammlung auf Dauer zur Verfügung gestellt wird.
Ausstellungseröffnung ist am 27. Januar um 19 Uhr.