Sorgfältig schraubt Anna-Luise den kleinen Sonnenkollektor auf einen Holzträger. Wenn das Solarmodell fertig ist, wird Sonnenenergie die Flügel ihrer selbsgebastelten Mühle antreiben. Wie etwa hundert Kinder täglich macht die Grundschülerin im Klima- und Solarzelt auf der Kieler Woche erste eigene Erfahrungen mit regenerativen Energien. Seit 1997 ist das Umweltschutzamt der Stadt Kiel mit diesem Info-Zelt rund um Klima und Energie auf der Kieler Woche präsent.
Das Klima- und Solarzelt befindet sich direkt an der Kiellinie auf der Wiese nach dem Seehundbecken. Sein Ziel ist es, die Endverbraucher über Handlungsmöglichkeiten im Bereich Klimaschutz zu informieren. In diesem Jahr ist neben dem Umweltschutzamt noch die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein vertreten. Die Verbraucherzentrale präsentiert sich mit einem Klimaschutzprojekt, das derzeit durch ganz Deutschland tourt (www.verbraucherfuersklima.de).
Die angebotenen Informationen an Ständen, auf Stellwänden und in den zahlreichen Flugblättern behandeln unter anderem die Bereiche Bauen und Sanieren, regenerative Energieträger (unter anderem Solaranlagen, Holzzentralheizung) und Mobilität (zum Beispiel Stadtregionalbahn). Während die Eltern sich dem Informationsangebot widmen, können die Kinder am Mitmach- und Bastelangebot teilnehmen. Hierbei werden dann auch schon die Kleinen für die Möglichkeiten erneuerbarer Energie sensibilisiert.
Hubschrauber, Mühlen und Karusselle
Von Anfang an dabei ist das Solarbasteln. Kinder ab etwa fünf Jahren können hier eines von drei Modellen basteln, nämlich einen Hubschrauber, eine Mühle oder ein Karussell. Der Clou ist, dass die Modelle mit einem kleinen Elektromotor ausgestattet sind, der wiederum von einer auf dem Modell befestigten Solarzelle angetrieben wird. Auch Erwachsene packt immer wieder eine kleine Begeisterung, wenn die Modelle in die Sonne gehalten werden und sich zum Beispiel das Karussell munter zu drehen beginnt.
Beim Malen, Schrauben und Kleben selbst können die Kinder jedoch gerne von Ihren Eltern alleine gelassen und in die Obhut von Kathrin und Sarah gegeben werden. Die beiden Betreuerinnen beaufsichtigen das Basteln und geben bei Bedarf Hilfestellung. Je Kind kann mit einer Bastelzeit bis zu einer dreiviertel Stunde gerechnet werden. Die Modelle sind natürlich zum mitnehmen. Je Modell wird um die Entrichtung einer Schutzgebühr von drei Euro gebeten. Das Solarbasteln im Klima- und Solarzelt auf der Kieler Woche findet in der Woche täglich zwischen 14 und 20 Uhr und am Wochenende zwischen 11 und 20 Uhr statt.
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Neben dem Solarbasteln gibt es noch die Möglichkeit T-Shirts oder Stoffbeutel mit eigenen, kreativen Ideen zum Thema Klima und Umwelt zu bemalen. Die T-Shirts und Beutel sind kostenlos und können mit nach Hause genommen werden. Die Verbraucherzentrale bietet zudem als Mitmachaktion die Teilnahme an einem Autorennen auf einer Art Carrerabahn an. Hierbei bringen die Teilnehmer mittelst Pedalkraft das von ihnen gewählte Fahrzeug voran. Je mehr Benzin der eigene Flitzer verbraucht, je größer ist der Tretwiderstand eingestellt. Die Klimabelastung wird in den eigenen Beinen spürbar. Sieger ist dann oft nicht der größte Wagen, sondern der sparsamste.
Wer das Klima- und Solarzelt auf der Kieler Woche verpasst oder sich weiterführend für das Thema interessiert kann schon mal die Messe „Klima und Leben“ im Ostseeterminal im März 2011 vormerken. Das Solarbasteln kann übrigens auch von Kindergärten und Grundschulen für ganze Klassen gebucht werden. Ansprechpartner ist der Klimaschutzkoordinator der Landeshauptstadt Kiel, Jens-Peter Koopmann (Tel.: (0431) 901-3738).