Städtische Gartenprojekte stehen für ein Für- und Miteinander, denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, entsteht eine traumhafte Grünfläche. In Kiel haben sich viele Initiativen etabliert, bei denen man eigenes Gemüse anbauen oder andere Menschen unterstützen kann
Leckeres Gemüse anbauen für den Eigenbedarf
Rundbeet
Seit 2012 gibt es in Kiel den öffentlichen Gemeinschaftsgarten „Rundbeet“ in der Nähe vom Dreiecksplatz in der sogenannten „Grüntangente Nord“ zwischen der Holtenauer Straße und Gerhardstraße. Betreut von einer Gruppe von Freiwilligen werden ab März wieder Gemüse, Obst, Kräuter und Blumen angebaut. Bei den wöchentlichen Treffen freitags um 17 Uhr ist jeder eingeladen mitzugärtnern. In der Nebensaison finden diese Abende zur gleichen Zeit im Café ann beim Dreiecksplatz statt.
Mit den helfenden Gärtnern trägt das Rundbeet beträchtlich dazu bei, das städtische Gärtnern weiter voranzubringen und bekannter zu machen. Wer mitmachen möchte, kann einfach vorbeikommen oder sich bei Ursula unter der Tel.: (0176) 83 67 78 16 melden. Weitere Infos gibt es unter www.rundbeetkiel.wordpress.com.
Kleingärtnern in Kiel
Wer lieber einen eigenen Garten bewirtschaften möchte, kann sich natürlich auch den klassischen Kleingarten zulegen. Bei Schrebergärten hat jeder Pächter eine eigene Parzelle und kann diese größtenteils frei nutzen. Besonders in Großstädten kommt dieses Konzept auch nach über 180 Jahren noch gut an. Hier kann bei gutem Wetter gegrillt werden und auch Haustiere freuen sich über die frische Luft. Ganz nebenbei trägt der Pächter auch zu der wichtigen Grünversorgung für die Kieler bei. In Kiel gibt es über 10.000 Kleingärten, von denen auch immer wieder welche frei werden. Wenn auch Sie Ihr Glück im Garten finden wollen, kontaktieren Sie einfach den jeweiligen Verein. Eine kleine Übersicht finden Sie auch unter www.kgv-kiel1897.de/freie-gärten.
Bio-Gemüsegarten auf Gut Birkenmoor
Das Gartenprojekt auf Gut Birkenmoor liegt etwas abseits der Stadt in Schwedeneck und bietet viel Platz zur Entfaltung. Hier kann man alleine, zu zweit oder auch in einer größeren Gruppe Parzellen in unterschiedlichen Größen mieten. Die Aussaat übernehmen die Besitzer des Hofs persönlich und übergeben die Parzelle im Mai für die weitere Bewirtschaftung an die Pächter. Angepflanzt werden hier etwa 20 verschiedene Gemüsesorten mit Demeter- und Biozertifikat. Um die Gärtner zu unterstützen, wird am Anfang der Saison etwa alle zehn Tage eine Gartensprechstunde angeboten. Kathrin Abel-Brauns und ihr Mann haben dieses Projekt im Jahr 2012 ins Leben gerufen, um Menschen das Gärtnern zu ermöglichen und nachhaltiges Denken zu steigern. Ob Profigärtner oder Einsteiger – jeder kann seinen Beitrag leisten und dieses tolle Projekt unterstützen. Weitere Informationen finden Sie unter www.gut-birkenmoor.de.
Naturgarten Meimersdorf
Sie wollen gerne ökologische Landwirtschaft an der frischen Luft betreiben, haben zu Hause aber nicht den Platz? Dann sollten Sie beim Naturgarten Meimersdorf vorbeischauen, denn hier kann man alles über das ökologische Gärtnern lernen. Dazu gehören neben Fruchtfolge und Mischkultur auch die Bodenbearbeitung und Kompostherstellung. In der ländlichen Umgebung vom Meimersdorfer Moor wird auf zwölf zusammengelegten Kleingartenparzellen gemeinsam mit allen Interessierten im Garten gebuddelt. Hier wachsen Wild- und Obstbäume, diverse Gemüsesorten und Blumen. Im Vordergrund steht dabei immer das ausreichende Angebot für Insekten. Mehr Informationen sowie Kontaktdaten finden Sie unter www.bund-kiel.de bei den Themen und Projekten.
Mit Gartenarbeit anderen helfen
Wurzel.Bildung
Hier lernen Kinder, dass Tomaten nicht im Supermarkt wachsen und die Stückchen vom Buttergemüse auch nicht in dieser Form gedeihen. Das Projekt Wurzel.Bildung wurde von vier Kieler Masterstudenten entwickelt. Jorid Höffken, Marius Hübler, Felicia Hofstätter und Justin Russel wollen damit das Bewusstsein gegenüber unseren täglichen Lebensmitteln vor allem bei Kindern stärken. Wir stellen das Projekt auf Seite 20 in unserem Magazin genauer vor.
ZusammenWachsen im Interkulturellen Garten Kiel
Die Flüchtlingsdebatte ist immer noch ein aktuelles Thema. Vielerorts sind die Geflüchteten nicht gerne gesehen, werden gar vertrieben. Glücklicherweise gibt es aber auch immer wieder aufgeschlossene Menschen, die sich für andere Kulturen interessieren und offen sind für neue Ideen aus anderen Ländern. Bei dem Projekt ZusammenWachsen im Sport- und Bewegungspark Gaarden treffen sich Menschen verschiedener Kulturen und arbeiten Hand in Hand, um den vor vier Jahren ins Leben gerufenen Garten gemeinsam zu pflegen und weiter wachsen zu lassen. Der Garten wird seine Tore nach der Winterpause voraussichtlich ab April wieder öffnen – alle Interessierten sind jeden Freitag ab 14 Uhr willkommen. Zurzeit ist jedoch unsicher, ob das Projekt so weitergeführt werden kann wie bisher. Nur wenn sich genügend ehrenamtliche Helfer finden, lässt sich die Projektidee auch zukünftig umsetzen. Wenn Sie also Spaß am Gärtnern haben und an einem vielfältigen kulturellen Austausch interessiert sind, melden Sie sich bei Annette Tempelmann unter der Tel.: (0176) 76 90 28 09 oder per Mail an tempelmann@zbbs-sh.de. Weitere Informationen gibt es unter www.zbbs-sh.de.
Rankwerk
Keinen Platz haben und trotzdem gärtnern! Wie soll das denn gehen? Fragen Sie mal bei den Brüdern Lasse und Hannes Popken und ihrem Team nach. Bei Rankwerk dreht sich alles ums Thema „Home Gardening“. Mit ihren Workshops unterstützen sie Grünzeugneulinge sogar von der Aussaat bis zur Ernte.
Kinder- und Jugendbauernhof der AWO
Auf dem Mettenhofer Bauernhof der AWO erleben Kinder und Jugendliche jeden Tag ein spannendes Abenteuer. In kleinen Gruppen kümmern sie sich um die Tiere, den Garten und die Bienen. In der Werkstatt können kleine Handwerker schöne Dinge aus Holz und Metall herstellen. Rund um den Abenteuerspielplatz und die Reitanlage können Kinder malen, basteln, kochen und vor allem herumtollen. Der Kinder- und Jugendbauernhof hat ein wöchentliches Programm in petto und bietet Ausflüge in die Umgebung an. Hier kann jeder einen aufregenden Tag verbringen! Weitere tolle Abenteuer gibt es auf der Homepage www.awo-kiel.de zu entdecken.
Kollhorst
Mitten im sogenannten Kieler Grüngürtel liegt das idyllische Naturerlebniszentrum Kollhorst. Nichts lässt hier vermuten, dass sich der Hof eigentlich in der Stadt befindet. Die ehemalige Stadtgärtnerei ist seit 1994 der erste anerkannte Naturerlebnisraum in Schleswig-Holstein und hat einiges zu bieten. In dem neuangelegten Garten können Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen barrierefrei Hand anlegen und selbst ein kleines Gartenwunder erschaffen oder bei der Apfelernte und beim Honigschleudern helfen. Um den Erhalt der Honigbiene zu unterstützen, wurde das Projekt „Kiel blüht auf“ ins Leben gerufen. Hier können Kinder und Jugendliche aus Wildsamen frische Blühflächen für die Bienen anlegen. In der Naturschule begreifen die kleinen Entdecker die Natur und lernen etwas über die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Das ganze Jahr über finden in Kollhorst spannende Veranstaltungen statt und jeder ist herzlich willkommen – auch auf der Homepage www.nez-kollhorst.de.
Unser Tipp
Im Frühjahr lädt Grünkultur zum Urban Gardening Day ein:
Bald veranstaltet das Team von Grünkultur mit der Alten Mu das Urban-Gardening-Event „Essbare Stadt“. Angeboten werden Workshops und Vorträge zu den Themen Permakultur, Terra Preta und alternative Sanitärsysteme. Der finale Termin folgt auf www.facebook.com/gruenkultur.