Mit der Projektstudie Zero Waste Space soll prototypisch nachgewiesen werden, dass heute Gebäude und Designobjekte so konzipiert werden könnten, dass sie einen effektiven Ressourcenschutz ermöglichen. Weniger Abfall ist eines der Ziele des nachhaltigen Projektes.
Es ist 7,5m lang, 3m breit und rund 3,4m hoch. Die konstruktiven Außenbauteile sind an die Werte der Passivhausbauweiseangelehnt. Mit ihrem Forschungsprojekt „Zero Waste Space“ setzt die Absolventin der Muthesius Kunsthochschule und Architektin des Hauses, Sabine Schlüter neue Maßstäbe.
Noch immer werden in der europäischen Baubranche rund 50 Prozent der natürlichen Ressourcen, 40 Prozent der Energie und 16 Prozent des Wassers verbraucht. 60 Prozent der Abfälle gehen ebenfalls auf das Konto des Bausektors. Durch Reduktion auf das Wesentliche, Abfallvermeidung und Energieeinsparung wird seinen BewohnerInnen ein Alltag ermöglicht, der den Verzicht auf konsumbedingten Überfluss erleichtert. Der ZWS ist aber auch ein Ort an dem viele Ideen zum Thema Nachhaltigkeit zusammengeführt werden, um aufzuzeigen, welche Lösungen es bereits im Bereich des nachhaltigen Bauens und Designs gibt.
„Eigentlich ist vieles da, was wir für ein Bauen nach Zero-Waste-Maßstäben brauchen, wir müssen es nur zusammenführen“, erläutert Sabine Schlüter. Dazu gehörte auch, Kooperationspartner mit der Expertise zu finden, die die radikalen Vorstellungen der Architektin umsetzen können. Und so wurde aus dem Kieler Konzept ein länderübergreifendes Projekt: Baukörper und Dach sind in den letzten drei Monaten von den Lehmbauspezialisten der Wiener Firma Lopas gebaut worden.
Internationales Gemeinschaftsprojekt
Lopas hat den Wandaufbau entsprechend des Passivhausstandards entwickelt und zertifizieren lassen. Im Bereich des Bads wird eine Trenntoilette eingebaut, die es ermöglicht Fäkalien und Urin zu trennen. Das Wasserkonzept zum ZWS wurde gemeinsam mit der Firma Vuna aus Zürich entwickelt. Das Projekt erhält 20.000 Euro von der Muthesius Kunsthochschule. Weitere 50.000 Euro spendet die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) aus Kiel. Der Transport erfolgt aus der Slowakei nach Kiel mit der Bahn als „Staffelstabverfahren“. Beteiligt sind die Slowakische Bahn, die Tschechische Bahn die DB Cargo. Der Holzbau, wie beim ZWS umgesetzt, wird durch die modulare Bauweise wirtschaftlich. Um den Holzbau in Deutschland, insbesondere in Norddeutschland, voran zu bringen, benötigen wir daher eine nachhaltige Logistik mit der Bahn. Zudem muss der Bereich der Einzelwaggons im Güterwarenbereich ausgebaut werden.
Weitere Infos unter zerowastespace.de.