Streetart und Nachhaltigkeit. Zwei Dinge, die sich super miteinander verbinden lassen, wie das Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e. V. kürzlich zeigte.
Mittlerweile zu einer Paradedisziplin des Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e. V. (BEI) avanciert, mehren sich die Projekte dieser Art seit 2017 stetig. Immer mehr Freiflächen in Kiel, aber auch Schleswig-Holstein weit, wurden seither künstlerisch neugestaltet. Graffities mit einer Message, die für eine gerechtere Welt, mehr Klimaschutz und globale Nachhaltigkeit werben.
Nach der erfolgreichen Kooperation im Vorjahr und der damit verbundenen Neugestaltung der Hauswand am Theodor-Heuss Ring 61 erstrahlt nun das Servicehaus der AWO am Lübscher Baum 6 in Kiel sowie Stromkästen, die die Stadtwerken Kiel freundlicherweise zur Verfügung stellten, im angrenzenden Quartier in neuem Glanz. Eine Kooperation aus AWO SH und der dort angesiedelten Stelle zur Quartiersentwicklung sowie der Vonovia und eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt Kiel, die Rosa-Luxemburg-Stiftung SH, die Bingo Projektförderung, die Sparkassenstiftung SH sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ermöglichten die Planung und Durchführung dieses Streetartprojektes.
In diesem Jahr drehte sich alles um das globale Nachhaltigkeitsziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden. Gemeinsam mit den Senior*innen des Servicehauses und Jugendlichen der Goethe Gemeinschaftsschule stellte BEI die Frage: Wie möchten wir in unserer Stadt, in unserem Stadtteil zusammen leben und was hat das mit den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) zu tun? In einem vorbereitenden Workshop unter Anleitung der Bildung trifft Entwicklung (BtE) Referentin Teresa Inclan, der aufgrund der Corona-Pandemie nur mit 20 ausgewählten Teilnehmenden und nicht wie geplant offen, auch für Anwohner*innen aus dem Quartier, stattfinden konnte, diskutierten die Teilnehmenden Wünsche und Forderungen an eine nachhaltige Stadt und versuchten diese, mit Hilfe der Künstler Christoph Kröger und Lennart Krohn (Vanartizm) in Bildideen zu gießen.
Neben mehr Grünflächen, weniger Müll und dem Wunsch nach alternativen Formen der Mobilität wurde auch deutlich, dass sich die Teilnehmenden sozial gerechte, offene und inklusive Städte wünschen. Und dass die Art und Weise des Lebens in Städten hier Auswirkungen auf das Leben in Städten anderswo hat und wir somit auch eine globale Verantwortung tragen. Auf Grundlage der Ideen setzten sich die Künstler Christoph Kröger, Lennart Krohn, Timo Hackfurth (Vanartizm) und Sim Levi (Baltic Art) an die Entwürfe für die Fassadengestaltung. Unter Einbeziehung der Projektbeteiligten, Senior*innen und Jugendlichen wurden die Entwürfe abgestimmt und es entstanden fünf großartige Motive, die sich thematisch an dem orientierten, was zuvor erarbeitet wurde. Unter Mithilfe der Jugendlichen wurden die Wandmotive im Oktober an ausgewählte Fassaden des AWO Servicehauses am Lübscher Baum 6 gebracht. Dieses ist nämlich auch ein öffentlicher Begegnungsort mit einem Garten im Hinterhof, der allen Bewohner*innen des Stadtteils zugänglich ist. Zusätzlich wurden noch zwei Stromkästen der Stadtwerke Kiel im Quartier unter Anleitung der Jugendlichen bemalt.
Das geplante Einweihungsfest des Graffiti-Projekts „Bunte Farbe fürs Quartier“ bzw. die daraus entstandenen Kunstwerke konnten leider aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Pandemie nicht feierlich eingeweiht werden. Eine Fotostrecke sowie ein Video als Dokumentation des Malprozesses der bunten Motive wird jedoch schon bald auf der Website veröffentlicht werden: www.bei-sh.org
Die Veranstaltung war Teil des SDG-Jahresthemenprogrammes "Die Sustainable Development Goals (SDG) in Schleswig-Holstein - Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand" des BEI in Kooperation mit dem AWO Servicehaus Lübscher Baum sowie der AWO Quartiersentwicklung, der Vonovia und den Stadtwerken Kiel, gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ, BINGO! Die Umweltlotterie sowie dem kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED), der Rosa-Luxemburg-Stiftung SH, der Sparkassenstiftung SH, dem Teilhabefond und der Kulturförderung der Stadt.