Am Wochenende vom 5. bis 6. Juni werden bundesweit Aktionen für eine Verkehrswende und gegen den Bau neuer Autobahnen stattfinden. Auch in Kiel wird dazu Freitag eine Fahrraddemonstration von FridaysForFuture organisiert.
Gefordert wird eine vollständige Reformierung des Bundesverkehrswegeplans, der statt neuer Autobahnen in Schieneninfrastruktur investiert und damit die dringend nötige Verkehrswende einleitet. Außerdem wird konkret für Kiel gefordert, dass sich die Ratsversammlung gegen den Ausbau der Südspange sowie der A21 ausspricht.
Hierzu kommentiert Nelly Waldeck: „In der Verkehrspolitik zeigt sich beispielhaft das Verschlafen der Großen Koalition im Klimaschutz. 2019 wurden auf 221km neugebaute oder erweiterte Straßen gerade mal 6km Bahnschiene ausgebaut. Im Jahr 2020 kam nicht ein ein- ziger Kilometer Bahnstrecke hinzu. Diese Zahlen sind desaströs und zeigen, wie das Verkehrsministerium ihre klimapolitische Verantwortung vollständig ignoriert. Wir brauchen jetzt drin- gend eine Verkehrspolitik, die Investitionen in Schieneninfrastruktur macht, einen CO2 Preis, der die wahren Kosten des Autoverkehrs verdeutlicht und eine preislich attraktive Gestaltung des öffentlichen Verkehrs.“
Bobby Thein ergänzt: „Auch in Kiel sind wir von der rückwärtsgewandten Verkehrspolitik des Bundes betroffen. Die geplante A21 und Südspange wird laut Prognosen der Stadt den Autoverkehr auf betroffenen Straßen deutlich erhöhen. Das steht konträr zum Masterplan Mobilität der Stadt Kiel, der einstimmig beschlossen eine Reduktion des Autoverkehrs um 40 Prozent vorsieht. Obwohl der Bau mit den Klimaschutzmaßnahmen der Stadt nicht vereinbar sind, hat sich die Stadt bisher nicht gegen den Bau ausgesprochen. Wir fordern hier eine klare Haltung der Stadt.“
Bereits am Freitag, den 4. Juni ist eine Kundgebung ab 14 Uhr auf dem Exerzierplatz geplant. Anschließend fährt der Demonstrationszug über den Schützenwall und Westring auf die B76, dann über das Barkauer Kreuz auf Waldwege im Gebiet der geplanten Südspange und anschließend über die B404, den Ostring und anschließend die Bahnhofsstraße zur Schlusskundgebung auf dem Rathausplatz.