Brr … Surfen in der Ostsee? Im Herbst und Winter? Was für die meisten total verrückt klingt, ist für eine kleine Gemeinschaft eingefleischter Surfer*innen ein Highlight: Surfen in den kalten Jahreszeiten.
Bikini oder Badeshorts, Sonne, die vom Himmel strahlt und Temperaturen, die an südseeähnliche Zustände erinnern, dabei lässig ein paar Moves auspacken und die Wellen abreiten … Das ist Surfen in der Ostsee – nicht. Sondern das genaue Gegenteil. Man steckt in einem viel zu dicken Neoprenanzug, wobei das Reinquetschen schon gute 10 Minuten dauert, zieht sich Handschuhe über die Finger, Booties an die Füße und eine dicke Haube über den Kopf, sodass nur noch die Nasenspitze und die Augen zu erkennen sind. Klingt schrecklich? Ist aber total befreiend. Denn sobald man das geschafft hat und sich überwunden hat, in die eiskalte Ostsee zu steigen, folgt das große Glück. Jede noch so chaotische Welle wird mitgenommen, die Gischt, die auf den Wangen brennt, gekonnt ignoriert und das Gefühl, wenn man nach einer kalten, aber erfolgreichen Surfsession aus dem Wasser watet, ist einfach genial. Doch wieso tut man das überhaupt?
Wellenreiten in Deutschland
Wo Kite- und Windsurfer*innen damit gesegnet sind, auch im Sommer aufs Wasser zu können, müssen Wellenreiter*innen sich gedulden und mit weniger schönen Tagen zufriedengeben. Das liegt vor allem daran, dass in den Herbst- und Wintermonaten die Bedingungen fürs Wellenreiten deutlich besser werden. Die Winde nehmen zu und erzeugen größere und konstante Wellen. Die kühlere Jahreszeit ist außerdem bekannt für längere Perioden von Swells, was bedeutet, dass die Wellen länger anhalten und sich regelmäßiger brechen.
Leere Strände, gute Wellen
Wellenreiten an der Ostsee ist also wirklich eine aufregende Erfahrung. Obwohl die Wellen vielleicht nicht so groß sind wie an einigen anderen Küstenregionen, bietet die Ostsee schöne Bedingungen für Anfänger*innen und erfahrene Surfer*innen – insofern du bereit bist, dich der Kälte zu stellen! Viele schätzen außerdem die Ruhe und Weite der Ostseestrände, die im Herbst und Winter selbstverständlich weniger überlaufen sind als in den warmen Monaten. Also schnapp dir (d)ein Board, suche dir einen guten Spot oder eine passende Surfschule und genieße die Wellen entlang der malerischen Ostseeküste. Viele Infos und Surfschulen findest du unter www.surfen-sh.de/wellenreiten.
Surfspots & Surfschulen in Kiel und Schleswig-Holstein:
Bülk
Strand Damp
Hohwacht
Timmendorfer Strand
Brasilien/Kalifornien
Weißenhäuser Strand
Fehmarn
Pelzerhaken
Sankt Peter-Ording
Sylt/Westerland