Mit dem SV Darmstadt 98 traf die KSV auf seinen letzten Gegner der historischen Spielzeit 2020/21. Dabei würzten einige Personalia das Duell zusätzlich mit Emotionen. Holsteins Ex-Coach und Aufstiegstrainer 2017/2018 saß auf der Bank der Gäste aus Hessen.
Zwei Mal haben die Störche in dieser Saison bereits bewiesen, dass sie gegen den SV Darmstadt 98 gewinnen können. Denkbar eng wurde es dabei im Elfmeterschießen, in welchem sich die Kieler im DFB-Pokal Achtelfinale mit 7:6 (1:1) durchsetzten. Mit Serdar Dursun verfügten die Lilien über einen Stürmer in Topform, der bis zum 34. Spieltag bereits 25 Tore erzielte am Ende des Tages mit der Torjägerkanone der 2. Bundesliga ausgezeichnet werden sollte.
Darüber hinaus saß ein Trainer auf der Bank der Hessen, der die Kieler aus seiner Zeit an der Förde bestens kennt.
Kein Unbekannter in Kiel
Auf dem Chefsessel der Linien saß nämlich kein geringerer als der Aufstiegstrainer zur 2. Bundesliga – Markus Anfang.
Der gebürtige Kölner, der als aktiver Profi u.a. bei Bayer 04 Leverkusen, Fortuna Düsseldorf, dem FC Schalke 04 und dem MSV Duisburg unter Vertrag stand, wechselte 2016 auf die Trainerbank von Holstein Kiel, nachdem er drei Jahre lang die U17-Mannschaft der Leverkusener coachte. Unvergessen bleibt der Aufstieg in die 2. Bundesliga 2017 und die Folgesaison, in der er mit dem Störchen die Relegation zur 1. Bundesliga erreichte. Danach wechselte Anfang zum 1. FC Köln in seine Heimatstadt, der ihn nach nur einem Jahr des Engagements wieder beurlaubte. Zur Saison 2020/21 übernahm Anfang die Zweitligamannschaft des SV Darmstadt 98 als Nachfolger von Dimitrios Grammozis und erhielt beim Vorjahresfünften einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022.
Bittersüßes Wiedersehen
Mit dem 2:0-Hinspielerfolg feierten die Störche ihren ersten Sieg des Jahres 2021. Dabei besorgte Fabian Reese mit seinem Treffer das 1:0 bereits in der ersten Hälfte der Partie (40’) , bevor Immanuel Höhn per Brust nach Anpfiff des zweiten Durchgangs ins eigene Netz traf. Dabei übernahmen die Störche erst ab der 20. Minute das Kommando über die Partie am Böllenfalltor. Die Lilien waren nur noch in der Defensive gefordert, nach vorne ging nicht viel zusammen. Mit dem doppelten Rückschlag wurde es dann zusehends schwerer für die Elf von Markus Anfang, mit dem die Kieler ihren letzten großen Erfolg – den Aufstieg in die 2. Bundesliga – feierten. Während sich die Kieler durch den Auswärtssieg weiter an der Tabellenspitze festsetzten, verbuchten die Darmstädter die vierte Niederlage in Serie und fanden sich am Ende des Spieltags auf dem 14. Tabellenplatz wieder.
Knapp drei Wochen später trafen die beiden Kontrahenten im Pokalwettbewerb erneut aufeinander, allerdings mit einem weiteraus spannenderen Ausgang: Janni Serras Führungstreffer (58.) glich 98-Torjäger Serdar Dursun kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit aus (86.), sodass die Partie in die Verlängerung ging. Weil sich auch über 120 Spielminuten kein Sieger fand, musste das Elfmeterschießen entscheiden. Nachdem Mathias Honsak, ein weiterer Ex-Kieler, an Torhüter Ioannis Gelios scheiterte, war es Simon Lorenz, der den entscheidenden Schuss vom Elfmeterpunkt verwandelte.
Gefährlicher Torjäger mit Abschiedsgeschenk
Dursun, der mit seinen 25 Buden zu den gefährlichsten Torjägern der 2. Bundesliga gehört, wird die Lilien zum Ende der Saison verlassen – soviel ließ der Topstürmer bereits durchblicken. Ganz ohne Abschiedsgeschenke wollte sich der Torschützenkönig der 2. Liga allerdings nicht von Mannschaft und dem Verein sowie seinem Trainer Anfang verabschieden. Gleich zwei Mal traf der Stürmer – zum 1:1 Ausgleich (51.) sowie zur anschließenden Führung für die Gäste (58.). Nachdem Höhn für die Damstädter wenig später sogar auf 1:3 (75.) aus Sicht der Hausherren erhöhte, gelang diesen kurz vor Schluss nur noch der Anschlusstreffer zum 2:3 (87.) durch Fin Bartels.
Weil der Aufstiegsaspirant aus Fürth sein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit 3:2 gewann, ging es für die Störche runter auf Platz drei der Tabelle und trifft somit in den Relegationsspielen auf den 1. FC Köln (Mittwoch, 18.30, DAZN und Samstag 18 Uhr, DAZN)