Seit August 2020 hilft der Trauerhafen Kiel auf seine ganz eigene Art und Weise Hinterbliebenen dabei, den Verlust zu bewältigen. Das Wichtigste ist, selbstständig zu handeln.
Der Trauerhafen Kiel ist kein klassisches Beerdigungsinstitut, denn Sarg-Kataloge, Trauerflor und Blumengestecke von der Stange suchen Trauernde hier vergebens. Vielmehr gestaltet das Team des Trauerhafens jeden Abschied so individuell wie die Verstorbenen es einst waren – und das auf würdevolle, persönliche und transparente Weise.
Von der Redaktion empfohlener Inhalt
An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an dritte übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
„Der Tod ist keine Alltagserfahrung mehr“, sagt Inhaber Jörg Vieweg. „Wir bieten ein ergänzendes Angebot für alle diejenigen Menschen, die sich aktiv und ganzheitlich dem Abschiedsprozess stellen und diesen aktiv mitgestalten möchten.
Den Tod als Teil des Lebens begreifen
Für die Hinterbliebenen und Zugehörigen bietet der Trauerhafen Kiel einen Ort, an dem sie sich sammeln und sortieren können. Dabei wird der Abschied in einem begleitenden Prozess in unterschiedlichen Etappen durchlaufen, denn jeder Mensch trauert anders. „Zeit“ ist dabei wohl der ausschlaggebende Faktor. Denn der Trauerhafen ist der Ort, an dem alle Fragen und Aspekte rund um die Organisation der Bestattung auf achtsame Weis geklärt werden. Das rücksichtsvolle Team funktioniert als Ermöglichende und Begleitende während des Abschieds. „Das Bedürfnis, nahestehende Personen auf angemessene Art zu verabschieden, ist fest in uns Menschen verankert“, sagt Vieweg. „Und wir wollen dabei unterstützen“.
Transparenz und Ganzheitlichkeit
Wie eine Trauerfeier genau ablaufen sollen – mit welcher Art Sarg, ob bunt bemalt oder mit fremden Träger*innen oder Familienangehörigen – sind individuelle Wünsche, denen das Team gern nachkommt. Die vorhandenen Ideen der Hinterbliebenen und Zugehörigen zu aktivieren und persönliche Wünsche zu berücksichtigen ist dabei die Aufgabe des Trauerhafens. Die ganze Einrichtung sowie die Offenlegung sämtlicher Preise rund um die Bestattung, spiegelt darüber hinaus die offene Art und Naturverbundenheit wider.
Wie umsichtig der Trauerhafen dabei arbeitet, zeigt die Tatsache, dass er als erstes Institut in Norddeutschland eine Klima- und Wasserpatenschaft zum Ausgleich von CO2 Ausstoß übernimmt. Seinen Strom bezieht der Trauerhafen zu 100 Prozent aus Wind- und Wasserkraft über Greenpeace energy. Die Vermeidung von Plastik und Kunststoffen sowie die Verwendung von Papier von ReThinking Paper (Einsparung im Vergleich zu herkömmlichem Papier 100% Holz, 72% Energie, 83% Wasser und 53% CO₂) sind weitere Belege für einen ganzheitlichen Umgang des Teams mit der Trauer.
Hier geht es zu weiteren Informationen zum Trauerhafen Kiel.