Insbesondere im Schrevenpark kam es in den letzten sommerlichen Tagen zu Lärmbelästigungen, Müllablagerungen und Gewalt gegen Polizeibeamt*innen. Die Stadt will jetzt handeln.
Parks und Grünanlagen sind ein wichtiger Stadtraum, der allen Bürger*innen zur Verfügung steht. Neben Natur, Grün und Erholung stehen insbesondere soziale Kontakte im Vordergrund und werden aufgrund des Rückgangs der Corona-Zahlen, des schönen Wetters und noch geschlossener Clubs und Diskotheken dort aktuell besonders intensiviert. An den letzten Wochenenden kam es in den Abendstunden zu signifikanten Lärmbelästigungen, Müllablagerungen und auch Gewalt gegen Polizeibeamte. Aufgrund dieser besonderen Situation – insbesondere im Schrevenpark – haben das Grünflächenamt, die Polizei, das Ordnungsamt und das Amt für Kinder- und Jugendeinrichtungen ihre Erkenntnisse zusammengetragen und verschiedene Maßnahmen auf Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit abgewogen.
Aufgrund der aktuellen pandemischen Lage in der Landeshauptstadt besteht Einigkeit, dass im Schrevenpark keine weitergehenden Maßnahmen auf Grundlage der sogenannten Corona-Bekämpfungsverordnung – zum Beispiel ein Alkoholverbot – begründbar sind. Auf die noch bestehende Gültigkeit dieser landesrechtlichen Vorschriften einschließlich von Kontaktbeschränkungen wird aber ausdrücklich hingewiesen.
Alle Parkbesucher*innen sind aufgefordert, jeden Lärm spätestens ab 22 Uhr (Beginn der „Nachtruhe“) zu unterlassen. Insbesondere ist das Abspielen von Musik durch elektrische Anlagen (beispielsweise Bluetooth-Boxen, Verstärker) untersagt und kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Sollten Ruhestörungen in der Nacht anhalten, kann eine Räumung des Parks erfolgen.
Die Einhaltung des Alkoholverbots für Jugendliche wird strenger kontrolliert.
Die Abfalltonnen werden verdoppelt (von derzeit 15 auf 30 Tonnen) und zusätzlich zu den vorhandenen Toiletten werden zwei Urinale aufgestellt.
Pädagogische Fachkräfte aus dem Jugenddezernat werden vor Ort sein und mit Minderjährigen das Gespräch suchen.
„Der Wunsch nach Normalität ist nach anstrengenden Monaten bei allen ausgeprägt und verständlich. Für uns stand jetzt ganz klar die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen im Vordergrund“, begründet Ordnungsdezernent Christian Zierau die getroffenen Entscheidungen. „Wichtig ist, dass jetzt alle auf Müll und Lärm und damit auf andere Menschen, Tiere und Umwelt achten. Rücksicht ist das Gebot dieses beginnenden Sommers. Der Kommunale Ordnungsdienst und die Polizei werden vor Ort präsent sein, ihren Hinweisen ist Folge zu leisten.“
Jugenddezernentin Renate Treutel fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass sich die jungen Leute in Kiel endlich wieder treffen und Spaß miteinander haben können, nachdem sie über ein Jahr darauf verzichten mussten. Mein Rat lautet dabei: Sucht euch verschiedene Orte, nicht nur der Schrevenpark ist schön. Moorteichwiese, Reventlouwiese, Krusenkoppel, Werftpark, Falckensteiner Strand und Forstbaumschule – unser Urlaubsparadies Kiel hat so viele schöne Plätze zu bieten. Wenn ihr Euch dort verteilt und euch vor allem an die Regeln haltet, die auch schon vor Corona galten, so dass sich keine Nachbarschaft gestört fühlt, dann wird es für uns alle gemeinsam ein schöner Sommer.“