Am vergangenen Sonntag verloren die Kicker von Holstein Kiel gegen den direkten Tabellenkonkurrenten SSV Jahn Regensburg mit 2:1. Ole Werner bleibt dennoch Chef-Trainer.
Am Spielsystem hat es nicht gelegen, auch nicht an zuletzt fehlender Mentalität und Hingabe für das Spiel. Die KSV startete gut in die Partie, suchte den Weg zum Tor und schloss in den ersten Spielminuten ihre Möglichkeiten konzentriert ab. Nur knapp scheiterte Alexander Mühling aus 18 Metern von halblinker Position an Abwehrspieler Marcel Correia (´9). Nach einer guten Viertelstunde traf Makana „Rudy“ Baku nach einem Doppelpass mit David Atanga zum 1:0 (´17) und markierte damit die zweite Führung der Störche in einem Saisonspiel während der laufenden Saison.
In der Folge schafften es die Kieler leider nicht den nötigen Druck auf die Regensburger Hintermannschaft aufrecht zu erhalten und ein Tor nachzulegen. Zu leicht verloren die Störche die Bälle im Mittelfeld. „Wir haben den Gegner dann zurück ins Spiel gebracht. Dadurch, dass wir in der Aufnahme defensiv immer mal wieder nachlässig waren“, sagte Ole Werner nach dem Spiel. Jann George traf von der linken Strafraumgrenze durch einen Schuss, der als Flanke geplant war. Ioannis Gelios rechnete mit einem Kopfball durch den herannahenden Regensburger Kapitän Marco Grüttner, welche jedoch den Ball nicht mehr berührte (´30). Mit einem leistungsgerechten 1:1 Unentschieden ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel lief, auch zum Leid der rund 10.000 Zuschauer, wenig zusammen. Viele Fehlpässe durch unsauberes Spiel, ein unstrukturierter Spielaufbau und Fouls prägten die Partie. In der 69. Spielminute reagierte Ole Werner zum ersten Mal mit der Einwechselung von Salim Khelifi für Baku und Salih Özcan für David Atanga. Der Effekt: die Kieler waren auch in der Schlussphase die aktivere Mannschaft, dennoch blieben die Neuen ohne entscheidende Akzente. Bei den Regensburgern führte die Einwechslung von Andreas Albers (´61) für Erik Wekesser zur Entscheidung, wenn auch glücklich. Nach einem langen Ball von Grüttner waren sich der herauslaufende Gelios und Verteidiger Dominik Schmidt nicht einig, wer den Ball klären sollte. Nutznießer Albers nahm das Geschenk dankend an und schenkte zum Siegtreffer der Regensburger ein (´89).
Nach dem Spiel gingen die Störche sichtlich geknickt zu ihren Fans auf die Stadionrunde. Mittelfeldmotor Alex Mühling saß nach dem Abpfiff noch einige Minuten auf dem Platz und konstatierte später eine „selten so bittere Niederlage“, wärend Schmidt und Gelios noch angeregt über die Situation zum 1:2 diskutierten. An einer fehlenden Spielidee, Mentalität oder dem Siegesewillen, der seit dem 3:0 Sieg bei Greuther Fürth zurückgekehrt zu sein scheint, hat es am Sonntag nicht gelegen. „Bis auf Weiteres“ bleibe Ole Werner Trainer der Liga-Mannschaft von Holstein Kiel. Während der Länderspielpause steht Werner so vor der Herausforderung, das Team auf die kommende Aufgabe vorzubereiten, in der 2. Bundesliga zu bestehen und möglichst schnell zu alter Form und Stabilität zurückzufinden.