Seit zwanzig Jahren machen Schauspieler*innen am internationalen Tag des Theaters für junges Publikum auf die Situation des Theaters aufmerksam. Nun haben sich die Akteur*innen des Jungen Theaters im Werftpark Kiel etwas Besonderes einfallen lassen.
Der 20. März ist der Tag, der einen speziellen Fokus auf das in der UN-Kinderrechtskonvention verankerte Recht auf kulturelle Teilhabe legt. Jedes Jahr öffnet das Junge Theater im Werftpark seine Türen mit besonderen Aktionen, in diesem Jahr wird das Angebot mit zwei Vorstellungen und einem theaterpädagogischen Begleitprogramm ins Netz verlegt.
Zum Vorleseabenteuer „Grimm’s Best“ (Beginn: 16.30 Uhr) entwickelt Schauspielerin und Theaterpädagogin Marie Kienecker einen ca. 60-minütigen Familienworkshop, der um 15 Uhr beginnt. Er kann exklusiv zum Vorstellungsticket hinzugebucht werden, es fallen keine zusätzlichen Kosten an. Marie Kienecker wird spielerisch und mit Mitteln des Theaters gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmer*innen die Figuren aus den Märchen der Gebrüder Grimm zum Leben erwecken. Workshop und Vorleseabenteuer finden digital über die Plattform BigBlueButton statt und haben eine begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Das Angebot richtet sich an alle ab 6 Jahren und ist buchbar über Joshua Matthießen, Tel.: (0431) 901 12 00, joshua.mathiessen@theater-kiel.de
Außerdem an diesem besonderen Tag:
Für alle ab zehn Jahren gibt es ein exklusives Videokonferenz-Nachgespräch zur Vorstellung „Golem 24143“ (Beginn: 20 Uhr) mit den Beteiligten dieser außergewöhnlichen Produktion. Unter der Moderation von Theaterpädagogin Nina Hensel beantworten euch Schauspieler Sebastian Kreuzer und sein Kollektiv alle Fragen rund um das interaktive Theater-Game und das Leben als Theatermacher*innen und Schauspieler*innen. Der Link zur Videokonferenz erhaltet ihr bei der Buchung des Stücks „Golem 24143“.
Auch für die Schauspieler*innen ist der 20. März ein wichtiger Tag. Sie wollen auf die Situation des Theaters für junges Publikum aufmerksam machen und sich kritisch mit dessen Bedingungen und Möglichkeiten auseinandersetzen. Dafür haben sie sich in diesem Jahr entschieden, das erstmals herausgegebene Manifest der internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche (ASSITEJ) genauer unter die Lupe zu nehmen. Neben der Erstellung eines Anforderungskataloges und Leitlinien für die eigene Arbeit haben sie sich an mehrere politische Vertreter*innen gewandt und diese eingeladen sich gemeinsam mit den im Manifest formulierten Forderungen an die Theater und die Politik auseinanderzusetzen. Bisher sind drei Politiker*innen der Einladung gefolgt. Luise Amtsberg, Tobias von der Heide und Mathias Stein haben in (Online-)Treffen den Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen sowie die Ziele, Wünsche und Notwendigkeiten für eine tiefere Verankerung des Theaters für junges Publikum in der Gesellschaft dargelegt bekommen. Darüber hinaus konnte in den gemeinsamen Gesprächen aufgezeigt werden, was die Politik noch besser zur Umsetzung des Rechts auf kulturelle Teilhabe für junge Menschen beitragen kann. Ein erster Schritt das Manifest als universellen Appell zu verstehen, es zu verbreiten und somit Kindern und Jugendlichen die Chance auf einen Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen, ist getan.