Moritz Behr ist Zuspieler der Volleyballmannschaft der „Adler“ vom KTV. In der vergangenen Saison wurde er zum wertvollsten Spieler der 2. Bundesliga gewählt. Seine Begabung für Ballspiele führte ihn über einen Umweg in sein heutiges Team.
Bevor Moritz Behr zur Spielzeit 2018/19 zu den Volleyball-Adlern der 2. Bundesliga stieß, spielte er in der Regionalliga-Mannschaft des KMTV. Nach Kiel kam der gebürtige Eutiner nach dem Abitur 2012. Für sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Schleswig-Holsteinischen Volleyballverband zog der ambitionierte Sportler in die Landeshauptstadt. Heute studiert Behr Sport, Wirtschaft und Politik auf Lehramt an der Europa-Universität Flensburg und wohnt mit seinem Mannschaftskollegen Jenne Hinrichsen in einer Wohngemeinschaft.
KIELerleben: Herr Behr, Sie sind zur Saison 2018/19 zu den KTV Adlern gewechselt. Wie sieht Ihre sportliche Laufbahn eigentlich aus?
Moritz Behr: Als Kind habe ich beim TSV Malente Fußball gespielt und bin zusätzlich für den Verein geschwommen. 2008 nahm mich ein guter Schulfreund mit zum Beachvolleyball. Dieser hatte bereits in einem Volleyballverein gespielt. Das hat in mir das Feuer entfacht, sodass ich beim PSV Eutin anheuerte. Ich habe mich schon immer für Mannschaftssport interessiert und finde besonders den Zusammenhalt des Teams toll, der einen zu Höchstleistungen anspornt.
Sie sind mit 15 Jahren relativ spät zu einem Sport gekommen, mit dem Sie heute in der zweithöchsten Spielklasse vertreten sind. Sind Sie eine Sportskanone?
Ich würde sagen, dass mir Ballsportarten sehr liegen. Ich komme aus einer Sportler-Familie, in der Sport zwar groß geschrieben wird, jedoch außer mir niemand Volleyball spielt.
Und was hat Sie zu dem Wechsel der Sportarten bewogen?
Es ist einerseits die Schnelligkeit und die Dynamik des Spiels. Andererseits war es damals das Mannschaftsgefüge und der Spirit, der mir bei anderen Sportarten fehlte. Mit der Volleyballmannschaft hat das Gefühl von Anfang an gepasst.
Was zeichnet die Adler im Speziellen aus?
Wir verstehen uns als Team einfach sehr gut und jeder weiß um die Stärken und Schwächen des anderen. Jeder weiß, wie er den Mitspieler anspielen muss, wie wir uns innerhalb des Spiels stärken und aufbauen können. Das ist natürlich ein Ergebnis der akribischen, nahezu täglichen Arbeit zusätzlich zu den Spielen am Wochenende. Es macht einfach unglaublichen Spaß, mit den Jungs derart viel Zeit zu verbringen, in einem Bus quer durch die Republik zu fahren und dann die Leistung abzurufen. Das ist einfach geil, auch wenn es sehr zeitintensiv ist.
"Der zweite Ball gehört mir!"
Sie sind in der vergangenen Spielzeit zum wertvollsten Spieler der 2. Bundesliga gewählt worden. Was empfinden Sie für eine solche Auszeichnung?
Das ist eine schöne Auszeichnung und natürlich freue ich mich darüber sehr. Und dennoch: Am Ende einer Saison als MVP (Most Valuable Player) ausgezeichnet zu werden, stehe ich voller Demut gegenüber. Ohne meine Mitspieler wäre ich nämlich nicht zu dieser Auszeichnung gekommen. Als Zuspieler gehört der zweite Ball zwar mir, dennoch bin ich auf die gute Annahme meiner Teamkollegen angewiesen, die den ersten Ball verarbeiten. Da bin ich absoluter Teamplayer. In der vergangenen Saison hat sehr viel zusammengepasst.
Macht Sie das nicht auch attraktiv für andere Vereine?
Bisher hat sich noch niemand von anderen Vereinen oder gar aus der 1. Bundesliga bei mir gemeldet. Ehrlich gesagt ist mir das auch nicht wichtig. So oder so: Ich bleibe in Kiel. Die Stadt, die Mannschaft, mein Umfeld und die Strukturen passen einfach zusammen. Etwas Anderes kann ich mir momentan nicht vorstellen.
Die nächsten Spieltage der Adler
10.11. Kieler TV – TuB Bocholt
17.11 SV Warnemünde – Kieler TV
23.11. Kieler TV – TV Baden
30.11 USC Braunschweig – Kieler TV