Am kommenden Samstag, den 7. August, findet mit dem CONNECT Fest rund um den Germaniahafen ein Tag des Miteinanders, der Innovationen und kulturellen Vielfalt statt. Dafür hat das Projekt MITTE ein Programm zusammengestellt, das Lust auf einen neuen Treffpunkt in Kiels Zentrum macht.
Ob Workshops zur „Stadtplanung im Kleinen“, kulinarische Treffpunkte vor und auf der Gaardener Brücke oder Konzert- und Tanzperformances zum Mitmachen – all das und noch viel mehr gibt es beim CONNECT Fest zu erleben, das am kommenden Samstag zwischen dem Hauptbahnhof und der Gaardener Brücke stattfinden wird. Der „gelbe Faden“ weist allen Besucher*innen dabei nicht nur den Weg, der über den Ernst-Busch-Platz über den Germaniahafen und die Kreativwerkstatt führen wird, sondern trägt zu einer Veranstaltung bei, die Ost- und Westufer in der Landeshauptstadt wieder bunter gestaltet und enger zusammenrücken lässt. Das ist zumindest das Ziel des Projekts Kiel MITTE. „Die Hörn und der Germaniahafen haben ein unglaubliches Potential zu einem Begegnungsort zu werden“, sagt Viola Ketelsen, Initiatorin von Kiel MITTE.
Ein Ort zum Mitgestalten
Obwohl das Zentrum der Landeshauptstadt Kiel mit der Hörn eher gemieden als stark besucht wird, ist das noch lange kein Zustand, der so bleiben muss. Denn hier soll ein Begegnungsort rund um die Themen Essen, Kultur, Bewegung und Mitgestaltung entstehen. „Wir brauchen einen Ort, wo sich das Leben respektvoll begegnen darf und wir spielerisch neue Möglichkeiten ausprobieren und schaffen“, sagt Viola Ketelsen, Initiatorin des Projektes MITTE. Die Kielerin studierte Global Marketing and Consumer Culture mit Schwerpunkt auf Social Entrepreneurship in Dänemark und Portugal und schloss ihren Master of Science im Juni 2019 ab. Mit ihrer Erfahrung im Event Marketing, Community und Impact Management engagiert sie sich in vielen nachhaltigen Projekten in Kiel und ist Teil der örtlichen Innovationsszene. So ist auch MITTE ein logischerweise von ihr ins Leben gerufenes Anliegen für die Stadt Kiel.
Dabei ist MITTE nicht als in sich geschlossene Projektgruppe zu verstehen, sondern vielmehr als ein Dialog, ein Raum, Prozess und ein Spielplatz für Ideen von den Menschen, die MITTE interaktiv gestalten – den Kieler*innen. Wolfgang Schulz, von der Türkischen Gemeinde Kiel ist einer von ihnen.
„Ich mache MITTE, damit Perspektiven für den Stadtteil Gaarden zusammen mit der Vor- und Altstadt als neues Herzstück der Stadt entwickelt werden können.“
Schulz ist dabei einer von mehreren Akteur*innen aus den Bereichen Kulturarbeit, Unternehmer, Anwohnerschaft und Politik, die in den Austausch treten und in Formaten wie Minds&Meals an einem gemeinsamen runden Tisch neue Ideen für Kiels Zentrum entwickeln. Sie planen größere und kleinere Events, welche die Vision mit Leben füllen und die neue MITTE spürbar werden lassen. Dabei ist Viola Ketelsen nicht alleine. Mitstreiterinnen wie Caro und Helena übernehmen wichtigen Aufgabe bei MITTE über die Gestaltung des Festes hinaus. „Der Germaniahafen ist ein toller Ort, der dafür prädestiniert ist, hier das menschliche Leben abspielen zu lassen, für mehr Kunst, Vielfalt und Diversität in der Stadt“, sagt Caro, die bereits Aufgaben bei der öffentlichen Raumgestaltung im französischen Viertel Kiels übernahm.
Kooperation mit dem Kiel Kann Mehr – Zukunftsfestival
Das Zukunftsfestival spielt sich an mehreren Standorten ab. Es gibt die beiden Ankerpunkte des Ost- und Westufers: den Vinetaplatz und den Blücherplatz. Außerdem finden weitere Aktionen in der Lille Brauerei, im Anscharpark und am Gelände an der Hörn, dem so genannten Projekt Mitte, statt. Das Festival bietet rund 50 Programmpunkte von mehr als 70 verschiedenen Akteur*innen an, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Es sind sowohl Privatpersonen dabei, als auch Organisationen, Initiativen, Parteien, Unternehmen, Verwaltungen und Forschungsinstitute. Sie alle haben das Ziel, eine nachhaltige Stadtentwicklung voranzubringen. Buntes Programm – für jede*n etwas dabei
Den Kieler*innen wird eine große Bandbreite an kostenlosen Workshops und Mitmach-Aktionen angeboten, die sich alle mit den Themen ökologische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Nachhaltigkeit beschäftigen. Das Ziel dieser Workshops ist es, die Bürger*innen zu motivieren, ihren eigenen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Die Workshops und Aktionen werden von interessierten Kieler*innen organisiert, die sich zuvor in so genannten Tandems, bestehend aus mindestens zwei Akteur*innen, zusammengefunden haben. Das Programm ist vielversprechend: Es findet beispielsweise ein Graffiti- und Karikaturenworkshop auf dem Vinetaplatz statt, der von der Bundestagsabgeordneten Luise Amtsberg, kulturgrenzenlos und ZEIK geleitet wird. Neben spannenden Workshops für Erwachsene sind auch einige Programmpunkte für Kinder dabei, um Nachhaltigkeit anfassbar und verständlich zu machen.
Motivation ist alles
Das Besondere an Kiel Kann Mehr ist die Mischung aus Bürger*innenfestival, um verschiedene Aktionen und Bereiche zu dem Thema Nachhaltigkeit zu feiern, und dem Vernetzen verschiedener Menschen. Organisiert wird das Ganze von sechs Studierenden aus dem Masterstudiengang „Sustainability, Society and the Environment” der CAU Kiel. Das engagierte Team stellt das Festival freiwillig und ehrenamtlich neben dem Studium auf die Beine. Ursprünglich war es für einen Kurs im Studium geplant, dieser ist jedoch schon längst abgeschlossen und die Studierenden arbeiten und planen nach wie vor weiter gemeinsam an dem Festival.
„Das Ziel aller Programmpunkte ist schlicht und einfach, Menschen zu finden, die für ein Thema brennen und dieses anderen Menschen zugänglich machen wollen”,
sagt Jonas Mayer, einer der Organisator*innen.
Wenn ihr Lust habt, Kiels Zentrum mit Leben zu füllen und eure Ideen für eine vielfältige Landeshauptstadt im Gespräch mit den Stadtplanern zu diskutieren, kommt am Samstag in Kiels Mitte zwischen Hauptbahnhof und Gaardener Brücke und sprecht mit den Akteur*innen rund um Kiel MITTE.
Weitere Informationen unter www.mittekiel.de und www.kielkannmehr.de.