Ein Vorfall mit symbolträchtigem Charakter erschüttert die Kieler Kunstszene: Am Wochenende wurde das Pride-Banner der Muthesius Kunsthochschule durch eine Deutschlandfahne ersetzt. Die Reaktion der Gemeinschaft zeigt, dass sich Kiel nicht einschüchtern lässt.
In einer schockierenden Tat haben Unbekannte das Pride-Banner am Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule entfernt und eine Deutschlandfahne an dessen Stelle gehängt. Diese Aktion wurde umgehend der Polizei gemeldet, die nun die gesicherten Fahnen untersucht. Die Studierenden und der AStA der Kunsthochschule reagierten prompt und organisierten eine Kundgebung, bei der rund 500 Menschen im Innenhof der Hochschule zusammenkamen, um ein Zeichen für eine queerfreundliche und antifaschistische Welt zu setzen.
Solidarität und Entschlossenheit
Die Unterstützung aus der Politik und der Hochschulszene ließ nicht auf sich warten: Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Prof. Dr. Björn Christensen, Präsident der Fachhochschule Kiel, zeigten sich solidarisch und kündigten an, die Pride-Banner am Kieler Rathaus und an der FH zu hissen. Das Pride-Banner, das seit Februar 2023 am Kesselhaus hängt, ist ein Symbol für Vielfalt und Toleranz, welches queere Menschen, People of Color und weitere marginalisierte Gruppen repräsentiert.
Die Muthesius Kunsthochschule bleibt standhaft und plant zusammen mit der Kommission für Gleichstellung und Diversität Maßnahmen, um das Banner vor künftigen Angriffen zu schützen und die Studierenden zu stärken. Arne Zerbst, Präsident der Kunsthochschule, machte klar: „Wir lassen uns nicht einschüchtern: Keine Toleranz gegenüber der Intoleranz!“ Doch wie wird die Kieler Gemeinschaft weiter auf diesen Angriff reagieren? Die kommenden Tage versprechen spannende Entwicklungen.