Der einst stolze Fischkutter, der Anfang Januar in den Tiefen der Kieler Förde versank, ist endlich geborgen. Doch die Frage bleibt: Was führte zu seinem Untergang, und was wird aus ihm?
Der altehrwürdige Fischkutter, der am Morgen des 2. Januars still und heimlich am Pier zu Möltenort auf Tauchgang ging, ist endlich wieder an der Oberfläche. Über zwei Wochen lang lag der blaue Holzrumpf, der zwischen acht und zehn Metern misst, mit sichtbarer Schlagseite unter Wasser. Die Bewohner*innen und Besucher*innen der Förde konnten das Schiffswrack nur noch als einen traurigen Schatten seiner selbst sehen.
Kutter endlich wieder an Land
Doch nun hat die Spezialfirma Unterwasserkrause Mutzeck GmbH aus Schellhorn das maritime Relikt aus den Tiefen gehoben. Beherzte Taucher inspizierten den Propeller und befestigten Seile sowie Gurte unter dem Rumpf, um den Kutter sachte aus seinem nassen Grab zu heben. Ein Kran der Hafeneinrichtung und ein bereitstehender Autokran warteten geduldig auf ihre Aufgabe.
Die Bergung gestaltete sich schwieriger als erwartet
Ursprünglich sollte das Schiff am 6. Januar aus der Förde gezogen werden, doch bürokratische Herausforderungen und die Koordination zwischen Wasserschutzpolizei, Naturschutz- und Wasserbehörden verzögerten die Rettungsaktion. Tim Lüdemann von den Gemeindewerken Heikendorf, dem unfreiwilligen Besitzer des Kutters, erklärte: „Die Interessen aller Beteiligten zu koordinieren, ist komplexer, als es scheint. Doch wir arbeiten mit Hochdruck daran.“
Untergang noch unklar
Eine entscheidende Frage bleibt jedoch offen: Warum sank der Kutter? Die Wasserschutzpolizei hat Ermittlungen aufgenommen, doch die genaue Ursache wird wohl erst an Land geklärt werden können. Auch die Höhe des Schadens bleibt vorerst ein Rätsel.
Der Kutter, einst von seinem Vorvorgänger liebevoll gepflegt, wurde nach dem Verkauf vernachlässigt und dem Zahn der Zeit überlassen. Nun liegt es in den Händen der Gemeindewerke Heikendorf, über die Zukunft des betagten Schiffes zu entscheiden. Wird der Kutter restauriert und erneut stolz über die Wellen der Kieler Förde gleiten, oder verabschiedet er sich endgültig von seiner Heimat?