Der faire Handel wird in Kiel bereits seit Jahren von vielen motivierten Einzelhändler*innen, Gastronom*innen sowie Schulen, Kirchen und anderen Organisationen unterstützt. Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Kiel veröffentlicht nun Plakate mit fünf verschiedenen Botschaften, die bis zum 12. April an Litfaßsäulen im Stadtgebiet zu sehen sind.
Weltweit haben Menschen mit den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie zu kämpfen. Besonders hart trifft es Menschen in Lateinamerika, Afrika und Asien, die bereits zu vorpandemischer Zeit unterhalb der Armutsgrenze lebten. Kiel als Fairtrade-Stadt ist es wichtig, in dieser Situation auf die Bedeutung des fairen Handels und auf die aktuelle humanitäre Lage im globalen Süden aufmerksam zu machen. Mit der Veröffentlichung der Plakate möchte die Stadt Kiel an das schon bestehende Engagement der fairen Stadt anknüpfen und weitere Kieler*innen für den fairen Handel motivieren.
Einen Überblick über die Plakate erhalten Interessierte unter www.kiel.de/fairtrade. Zu jedem Thema der Plakate sind weiterführende Informationen zu finden.
Ganz neu steht dort auch der überarbeitete Fairtrade-Einkaufsführer für die Landeshauptstadt Kiel barrierefrei zur Verfügung. Er listet auf, in welchen Kieler Geschäften, Gastronomiebetrieben und Schulen faire Produkte verkauft und verwendet werden.
Eines der Plakate trägt den Titel „Fairtrade = existenzsichernde Löhne“ und macht darauf aufmerksam, dass das Fairtrade-System ein gutes Fundament für die langfristige Existenzsicherung bildet. Bereits mehr als 1,7 Millionen Landwirt*innen und Arbeiter*innen profitieren weltweit von diesem System.
Erzeuger*innen erhalten für fairtrade-zertifizierte Produkte einen festgelegten Mindestpreis als Sicherheit gegen schwankende Weltmarktpreise und dazu eine zusätzliche Fairtrade-Prämie. So können Menschen am Anfang der Lieferkette in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt werden, die chronisch mit schlechteren Arbeits- und Lebensverhältnissen kämpfen. Auf lange Sicht erzielen die Erzeuger*innen ein gesichertes Einkommen und profitieren von geregelten Arbeitszeiten und sozialer Vorsorge.
Mit der Fairtrade-Prämie konnten unter anderem Maßnahmen gegen das Coronavirus in Form von Aufklärungskampagnen oder Anschaffung von Hygienemitteln umgesetzt werden. Ein Fairtrade-Hilfsfonds in Höhe von 2,1 Millionen Euro half im vergangenen Jahr tausenden Landwirt*innen und weiteren Beschäftigten, die schweren Folgen der Covid-19-Pandemie zu bewältigen. Der Aufschlag kann aber auch gezielt zum Ausbau der Infrastruktur eingesetzt werden, so dass zum Beispiel Schulen, Straßen oder die medizinische Versorgung weiter ausgebaut werden können.