Mit einem dreijährigen Stipendium fördert die START-Stiftung herausragende Schülerinnen und Schüler mit Einwanderungsgeschichte. Darunter zwei Kieler Jugendliche.
Bis zu 190 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland gehören zum neuen Stipendien-Jahrgang der START-Stiftung. Sie erwartet ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm: Workshops, Akademien, Ausflüge, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten die Jugendlichen auf dem Weg zu ihrem Schulabschluss.
Finanzielle Unterstützung
Am Ende des dreijährigen Programms steht ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das jede und jeder Jugendliche während des Stipendiums selbst entwickelt und umgesetzt hat. Zusätzlich erhalten alle Stipendiatinnen und Stipendiaten jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Sie auf ihrem Weg zu stärken und sie zu ermutigen, sich für die Gesellschaft zu engagieren. Die Einwanderungsgeschichte der Jugendlichen sieht START dabei als wertvolle Ressource für eine lebendige Demokratie.
Die Suche, Auswahl und Begleitung der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgen in engem Austausch zwischen der START-Stiftung und einem Vertreter des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine eigene Einwanderungsgeschichte oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Bedingungen ist vor allem der Wille entscheidend, etwas in der Gesellschaft zu bewegen. Dass sie diesen Willen besitzen, davon konnten die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen.
Interesse so groß wie nie
Insgesamt hatten sich bundesweit fast 1.800 Jugendliche auf das Stipendium zum Schuljahr 2021/2022 beworben – ein Rekord in der START-Historie. In Schleswig-Holstein konnten sich fünf Mädchen und drei Jungen durchsetzen. Ihre familiären Wurzeln reichen von Kenia bis Nepal. Was sie alle eint, ist ihre Neugier, Beharrlichkeit und große Gestaltungslust.
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien sagte: „Ich freue mich sehr, dass auch in diesem Jahrgang wieder Schülerinnen und Schüler in das Stipendium-Programm der START-Stiftung aufgenommen werden und damit insbesondere für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden.“ Ehrenamtliche Arbeit sei eine große Bereicherung für die persönliche Entwicklung junger Menschen, vor allem aber eine unverzichtbare Säule für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Umso wichtiger sei es, den Nachwuchs in diesem Bereich sicher zu stellen. „Die Stipendiatinnen und Stipendiaten der START-Stiftung mit ihren Lebensgeschichten und Erfahrungen sind hervorragende Vorbilder und die beste Werbung für das Ehrenamt.“
Aktuell befinden sich bundesweit fast 675 Jugendliche aus über 50 Herkunftsnationen in der Förderung, 34 von ihnen kommen gegenwärtig aus Schleswig-Holstein. Wie schon im letzten Jahr dürfen sich Stipendiatinnen und Stipendiaten des letzten dritten Jahrgangs auf ein Zusatzjahr freuen, um die coronabedingten Ausfälle des Stipendienprogramms auszugleichen.
Weitere Infos unter www.start-stiftung.de.
*Die beiden Kieler Stipendiat*innen möchten anonym bleiben. Ihre Namen wurde daher nicht veröffentlicht.