Endlich ist sie da! Die lang ersehnte neue Tribüne komplettiert das Holstein-Stadion an seiner Ostseite. Insgesamt finden damit rund 15.000 Zuschauer einen Platz.
Bereits im Spiel gegen den FC St. Pauli konnte der Stehbereich der neuen Osttribüne genutzt werden, bei dem ein sensationeller Heimsieg (2:1) vor 13.274 Zuschauern gelang. Die Kiezkicker gingen kurz vor der Pause durch einen Foulelfmeter mit 1:0 in Führung, nachdem Stefan Thesker den späteren Torschützen Alex Meier im Strafraum zu Fall brachte und die Rote Karte sah. Der 36-jährige Meier verwandelte sicher – Thesker wurde für ein Spiel gesperrt. In der zweiten Halbzeit drehte die dezimierte KSV dann richtig auf und drehte dank der Treffer von Alexander Mühling (50.) und Jae-sung Lee (53.) binnen drei Minuten das Spiel.
Etwas mehr als eine halbe Stunde hatten die Hamburger Zeit, um den Rückstand aufzuholen und stellten in der Abwehr auf eine Dreierkette um. Die Gastgeber, inzwischen mit Abwehrspieler Dominik Schmidt für Mittelfeldspieler Jonas Meffert (62.) in der Partie, standen tief und kompakt, setzten aber immer wieder Nadelstiche. Mit diesem Sieg gingen erneut drei Punkte auf das Kieler Konto gegen einen Hamburger Verein während der laufenden Spielzeit.
In den beiden darauffolgenden Spielen traten die Störche zwar gewohnt offensiv und spielfreudig auf, doch am Ende fehlte das nötige Glück und die Effizienz, um aus Ingolstadt drei Punkte zu entführen. Die Schanzer gingen in der 13. Minute durch Dario Lezcano in Führung. In der zweiten Halbzeit glich Atakan Karazor vor 8.377 Zuschauern in der umkämpften Partie aus. KSVTrainer Tim Walter zeigte sich nach dem Spiel verärgert über die Art und Weise des Kieler Spiels. Vor allem die Bereitschaft und die Überzeugung, drei Punkte aus Ingolstadt mitzunehmen, habe laut Walter dem Spiel der Störche gefehlt.
Am Ostersamstag traf die KSV im eigenen Stadion auf den Tabellennachbarn und direkten Konkurrenten um den Relegationsplatz, den SC Paderborn. Bei fast sommerlichen Temperaturen fehlte nur ein Sieg gegen die Ostwestfalen, um die Chancen auf den begehrten Tabellenplatz drei im Blick zu behalten. Nach einer vergebenen Chance von Mathias Honsak, der SCP-Torwart Leopolt Zingerle aus kurzer Distanz anschoss, scheiterte auch Hauke Wahl mit einem Kopfball im gegnerischen Strafraum. Nach der Pause erzielte Masaya Okugawa in der 47. Minute das erlösende 1:0. Doch die Walter-Elf konnte den Aufwind durch die Führung nicht halten und verfiel in alte Muster. „Wir waren zu doof, um Tore zu erzielen“, sagte der Coach nach dem Spiel. Kai Pröger (57.) und Christopher Antwi-Adjej (82.) drehten das Spiel zum 2:1 zugunsten der Paderborner.
Beim letzten Heimspiel traf die KSV auf die Kicker von Dynamo Dresden. Holstein Kiel spielte befreit gegen die Lausitzer auf und konnte einen souveränen 3:0 Sieg einfahren. Nach zuletzt durchwachsenen Leistungen versöhnten sich die Störche so mit Ihren Fans. Vor dme Anpfiff wurden die kommenden Abgänge Holsteins im Stadion verabschiedet. Zuletzt wurde bekannt, dass Torhüter Kenneth Kronholm zum Schweinsteiger-Club Chicago Fire wechseln wird. Chef-Coach Tim Walter wird in der kommenden Saison seine Arbeit beim VFB Stuttgart fortsetzen und nimmt Mittelfeldspieler Atakan Karazor mit.
Nicht ganz so harmonisch verlief die Verabschiedung des künftigen Hamburgers David Kinsombi, die lautstark mit Buh-Rufen begleitet wurde. Der Kapitän wechselt zum Ligakonkurrenten Hamburger SV. Einen Anteil von zehn Prozent der Ablösesumme wird der Sechser sogar aus eigener Tasche zahlen.
Nun geht es am kommenden Sonntag, den 19. Mai um 15.50 Uhr zum letzten Saisonspiel gegen die Ostwestfalen nach Bielefeld. Ziel dürfte es sein, die erfolgreiche Saison mit entführten drei Punkten abzurunden. Wer hätte gedacht, dass unsere KSV am Ende der Saison sogar erneut um den Aufstieg zur 1. Bundesliga spielt. In der kommenden Spielzeit werden dann die Karten (und der Kader) neu gemischt.