André Schubert heißt der neue Trainer der KSV Holstein Kiel. Der 47-Jährige kommt von Eintracht Braunschweig zu den Störchen an die Förde – und ist hochmotiviert. Bei seiner gestrigen Anreise machte der Chefcoach bereits Bekanntschaft mit dem Kieler Woche-Wetter.
Nachdem bekannt wurde, dass Tim Walter zum VFB Stuttgart wechseln würde, herrschte in Kiel einige Zeit Leerlauf, was die Neubesetzung des Trainerposten angeht. Mit André Schubert hat Sportchef Fabian Wohlgemuth einen erfahrenen Trainer gewinnen können, der von Nachwuchsarbeit und Abstiegskampf bis Champions League schon Höhen und Tiefen durchlebte. "Er hat hohe Erwartungen an sich selbst und an seine Mannschaft, ist ein akribischer, leidenschaftlicher Arbeiter und verfolgt einen klaren Plan", sagt Wohlgemuth. Darüber hinaus sei der Sportdirektor von Schuberts Qualitäten und dessen Führungsstil sowie der deutlichen Ansprachen überzeugt.
Schubert betonte bei seiner ersten Pressekonferenz im KSV-Leistungszentrum, dass er den Weg Holstein Kiels sowie das Bestehen in der 2. Bundesliga natürlich verfolgt habe. Dieser Weg sei in seinen Augen idealtypisch verlaufen. Nach dem Aufstieg habe man sich etablieren können.
An diesen Erfolg möchte Schubert nun anknüpfen, warnt allerdings davor, die Erwartungen zu hoch zu schrauben.
"Je besser wir auf dem Platz agieren, desto optimaler sieht die Zukunft für Holstein Kiel aus", sagte Schubert.
Seinen Blitz-Wechsel vom Drittlisten Eintracht Braunschweig zur KSV rechtfertigte Schubert mit der Unklarheit über die Zukunft bei den Niedersachsen. Nach der Anfrage der Kieler durch Sportchef Wohlgemuth in der Vorwoche habe er mit den Verantwortlichen der Eintracht ein Gespräch über die Zukunft geführt. Die Antwort sei nicht die gewesen, "die ich erwartet habe", sagte der 47-Jährige bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Chefcoach der Kieler. "Daraufhin habe ich mich mit dem Angebot aus Kiel beschäftigt."
Einen Tag vor dem Trainingsauftakt der Braunschweiger hatten die Schleswig-Holsteiner überraschend Schubert als neuen Chefcoach für die kommende Saison bekannt gegeben.
Schubert sagte, dass er sich keinesfalls als "Opfer" in Braunschweig sehe. Er habe sich dort sehr wohl gefühlt. "Braunschweig ist ein klasse Verein mit einer tollen Mannschaft", sagte Schubert und wünschte seinem Nachfolger und bisherigem Assistenten Christian Flüthmann.
Für die kommende Aufgabe wirkt der neue Coach sehr entschlossen und möchte zügig seine Mannschaft zusammenstellen, jedoch auch nichts überstürzen. Es ginge darum, das Team neu zu formen und die Möglichkeit der gemeinsamen Entwicklung zu geben. Gemeinsam mit Sportdirektor Fabian Wohlgemuth habe er über die ein oder andere Personalie gesprochen. Wohlgemuth zeige ihm allerdings deutlich die finanziellen Grenzen auf, mit denen Holstein arbeiten kann.
Nun geht es zunächst darum, die Mannschaft und sämtliche Personalien in kennenzulernen und erst einmal anzukommen.
Michael Eberwein kommt
Der Offensivspieler wechselt ablösefrei von Fortuna Köln zur KSV Holstein und unterschreibt bei den Störchen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.
Der 23-Jährige wurde in der Nachwuchsakademie des FC Bayern München ausgebildet. Nachdem er im Alter von 18 Jahren unter dem damaligen Trainer Pep Guardiola mit den Profis des FCB ins Trainingslager nach Katar und Saudi-Arabien gereist und in Testspielen zum Einsatz gekommen war, wechselte der beidfüßige Oberbayer mit der Empfehlung von 22 Treffern in insgesamt 59 Spielen für die Münchner U19 in der A-Junioren Bundesliga sowie der UEFA Youth League im Sommer 2015 zu Borussia Dortmund II. In den folgenden drei Jahren erzielte der 1,92 Meter große Mittelfeldakteur in 84 Regionalliga-Partien 28 Tore und bereitete 13 weitere Treffer vor. Zur vergangenen Saison schloss sich Eberwein Drittligist Fortuna Köln an, für den er jedes der 38 Saisonspiele bestritt.
„Michael Eberwein ist ein laufstarker, körperlich robuster Spieler, der eine hohe Spielintelligenz mitbringt und auf allen Mittelfeldpositionen eingesetzt werden kann“, so Fabian Wohlgemuth, Geschäftsführer Sport der KSV. „Durch diese Vielseitigkeit erhöht er unseren Handlungsspielraum.“