Weil ihr Sohn Henri ein Studium in Tübingen begann und häufig nach Rezepten aus Mamas Kochbuch fragte, kam Mutter Karen Nielsen auf eine ganz exquisite Idee.
„Mama, wie geht denn eine Vinaigrette?“, fragte Henri Nielsen seine Mutter Karen am Telefon, nachdem dieser seine Koffer gepackt hatte und für das Studium nach Tübingen gezogen war. Es war genau zu jener Zeit, als die Corona-Pandemie ihren ersten Höhepunkt erreicht hatte und die Mensen dementsprechend nicht für hungrige Studierende öffnen durften. Doch wenn der Magen in den Kniekehlen hängt, muss eben eine schnelle – oftmals kostengünstige – Alternative her. Gerade vor dem Hintergrund, dass sich Studierende selten täglich warme Mahlzeiten in Bistros und Restaurant leisten können. Fast schon überrascht von den kulinarischen Kniffen, auf die Sohn Henri im seinem akademischen Exil zurückgreifen wollte, kam Karen Nielsen auf eine ganz besondere Idee, wie sie Hungergefühl und Heimweh gleichermaßen stillen sollte.
Bunte Bouillabaisse heimatlich gewürzt
Karen Nielsen machte sich daraufhin auf den Weg durch ihren Wohnort Laboe und befragte Henris Wegbegleiter, die ihn durch seine Jugendzeit im Kieler Speckgürtel begleiteten, nach hilfreichen Tipps und Tricks für einfache Rezepte zum Nachkochen. So finden sich in Henris Kochbuch heute eine skurrile Mischung aus Rezepten von Familienmitgliedern, Wirtsleuten, Fischern, Motorschraubern, Lehrern, Ärzten, Autoverkäufern und Weltenbummlern, die ihre kulinarischen Tipps aus der eigenen Jugend- und Studierendenzeit in dem Buch verewigten. „Alle waren von der Idee begeistert und haben sofort mitgemacht“, sagt die Hobbyköchin und Freizeitautorin über den engagierten Bekanntenkreis ihres Sohnes.
„Pappsatt ohne Schicki-Micki.“
Am Ende sind so 32 Seiten voller interessanter Rezepte entstanden, die Magen, Herz und Seele zugleich erfüllen und hoffentlich vielen weiteren (angehenden) Studierenden in der Küche nützlich sein werden. Angelikas Veggie Curry, Randys Joker Rezept und Franks Lieblingsessen sind nur einige der Gerichte, die in dem Kochbuch auftauchen und einfach nachzukochen sind. „Es geht darum, im Studierenden-Alltag einfach mal schnell satt zu werden“, sagt Mutter Karen. „Ohne viel Schicki-Micki“. Es sind zwar vegetarische und fleischhaltige Gerichte in dem Buch versammelt, für Veganer*inenn sei das Werk jedoch wahrscheinlich nichts, erklärt die Autorin.
Und dennoch hat die Mutter auch einen wichtigen Tipp bei der Auswahl der Zutaten ihres Sprösslings: „Achte auf die Auswahl der Produkte. Versuche nichts zu kaufen, was extra in Plastik eingepackt ist. Fleisch- und Wursttheke ist häufig günstiger“, schreibt sie in ihrem Vorwort. Ein Rat, der wohl ob der engagierten heranwachsenden Generation und aktuellen Zeit angemessener nicht sein könnte.
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Karen Nielsen, What to cook, wenn die Mensa geschlossen ist.
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