Am Montag, den 14. Oktober begrüßte die Christian-Albrechts-Universität 5.400 neue StudentInnen im Audimax auf dem Campus. Die meisten von ihnen wollen hier nicht nur studieren, sondern auch bezahlbar wohnen. Ein erster Schritt ist getan.
Gemeinsam mit der Fachhochschule Kiel, der Muthesius Kunsthochschule und der Dualen Hochschule Schleswig-Holstein fasst Kiel rund 36.000 Studierende. Nach wie vor ist der Zulauf an die CAU ungebrochen hoch. Allein an der CAU sind es weiterhin über 27.000 Studierende. Um ihnen bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen, haben in den letzten Monaten intensive Gespräche zwischen Baudezernentin Doris Grondke und Studentenwerk-Geschäftsführerin Susann Schrader stattgefunden.
Nachdem ein erster Vorschlag das Grundstück des maroden RBZ-Hochhauses am Schützenpark/Ecke Westring sowie eine angrenzende Fläche der Berufsschule in der Gellertstraße betraf, ist die Entscheidung nun auf einen ganz anderen Stadtteil gefallen. Als zu unwirtschaftlich erwiesen sich die Fächen nach der Prüfung durch das Studentenwerks. „Wir bauen zu 100 Prozent mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung, um Studierenden preiswerte Mieten zu ermöglichen. Dies lässt sich auf den angebotenen Flächen zu unserem Bedauern für das Studentenwerk nicht umsetzen. Dennoch sind wir der Stadt für ihre bisherigen Bemühungen sehr dankbar“, erklärt Schrader.
In der Feldstraße 16 realisiert das Studentenwerk zeitnah ein neues siebengeschossiges Wohnheim. Die entstehenden 46 Zimmer seien jedoch laut Schrader nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Mit seinen aktuell 1.936 Wohnheimplätzen in Kiel könne das Studentenwerk gerade einmal 5,4 Prozent der Studierenden eine günstige Unterkunft bieten. „Wir finanzieren uns aus Studierendenbeiträgen und sind daher auf die Bereitstellung günstiger Grundstücke von Stadt und Land angewiesen.“
Ein weiteres Projekt für studentisches Wohnen wird auf der landeseigenen Fläche am Bremerskamp entwickelt. Hier planen GMSH, Stadt und Universität aktuell eine Erweiterung des Campusbereichs. Grondke hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass neben neuen Forschungs- und Lehrgebäuden auch Studierendenwohnheime integriert werden. Voraussichtlich in zwei Jahren kann mit dem Bau begonnen werden. Nach erster Schätzung können hier bis zu 390 Wohnheimplätze entstehen.
Darüber hinaus prüft das Studentenwerk eine mögliche Bebauung in der Leibnizstraße. Hier könnten, je nach zulässiger Geschosszahl, circa 90 bis 120 Wohnheimplätze gebaut werden. Die Gespräche der Stadt mit weiteren Investoren, die bereit sind, studentischen Wohnraum zu schaffen, sind vielfach erfolgreich verlaufen. In den kommenden Jahren werden in Kiel mindestens 2000 Wohnungen für Studierende entstehen, davon mindestens 1300 mit öffentlicher Förderung, wodurch niedrige Mieten gewährleistet werden können.