Das erste E-Tretboot Deutschlands – der „Seacycler“ – liegt seit heute in doppelter Ausführung im Sporthafen an der Seeburg. Entwickelt vom Start-Up „Mermade“ und unterstützt durch die Förde Sparkasse, sind die Boote ab sofort an der Kiellinie einsatzbereit.
Während der Kieler Woche können Besucher*innen die beiden Prototypen der elektromotorisierten Tretboote aus der Nähe sehen. Die ca. fünf Meter langen Boote sehen nicht aus wie die klassischen Tretboote im Schwandesign. Sie erinnern vielmehr an kleine Motorbote und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 15 Knoten (30 km/h) – vergleichbar mit einem E-Bike an Land. „Die Reichweite war die größte Schwierigkeit“, so Mermade-CEO Steffen Ehlert. „Mit der momentanen Technologie, können wir das Problem noch nicht lösen. Die wird zwar immer besser, aber wir verlegen das Problem einfach in die Beine.“ Mit der Unterstützung einer 205 Amperestunden starken Batterie, die im Elektromotor verbaut ist, kann man so etwa drei Stunden Spaß auf dem Wasser haben, je nach Fahrverhalten. Durch das Treten wird der Akku immer wieder nachgeladen, in der endgültigen Version sollen zusätzlich Solarzellen zum Einsatz kommen.
Die E-Tretboote kommen in zwei Ausführungen: Eine 11 KW-Version, die führerscheinfrei gefahren werden kann und für die Großmotor-Variante mit 20 KW ist ein Sportbootführerschein erforderlich. Die „Seacycler“ sind einer alten italienischen Riva nachempfunden und punkten durch klassisches Design und moderne Technik. Produziert werden sie in der Nähe von Würzburg, der Preis wird bei 27 bis 35 Tausend Euro liegen. „Wenn sie da mit sechs Mann drauf gehen, geht er zwar auch nicht unter, aber dann fährt er nicht mehr schön“, versichert Ehlert und betont, dass der „Seacycler“ eigentlich für zwei Personen und etwa 150 kg ausgelegt ist. Schon in der kommenden Saison sollen sie zum Verkauf stehen.