- The Doors In Concert spielen auf den gleichen Instrumenten wie das Original
- Robin und Joel (v.li.) sind begeistert von der Tribut-Band und kommen gern wieder
Am vergangenen Samstag, den 12. Januar erlebte das Publikum in der ausverkauften Räucherei eine vorübergehende Zeitreise ins Kalifornien (USA, nicht im Kreis Plön) Ende der 60er Jahre. Am Steuer der Zeitmaschine saßen The Doors In Concert aus den Niederlanden.
Samstagabend, 20 Uhr. Das Konzert von The Doors In Concert ist ausverkauft, die Warteschlange für die Jackenabgabe reicht bis an den Parkplatz der Räucherei in der Preetzer Straße heran. Nach und nach füllt sich die Konzerthalle der Räucherei – der Sitzrang hinter dem Mischpult ist schon in Gänze besetzt.
Das sehr gemischte Publikum trägt zum Teil Klamotten, die an die 70er Jahre erinnern. Weit geschnittene Hosen, Pailletten-Oberteile und bunte Tops sind keine Seltenheit. Zugegeben: erwartet hatte ich Alt-68er, die in Ihren ehemaligen Lederjacken zu Riders On The Storm mit einem Bier in der Hand vertieft zuhören wollen, die auf stimmungsvolle Songs vergangener Tage und das Hauptthema von Light My Fire warten. Wie so häufig, kommt es anders als ich denke oder es mir vorstelle.
Die authentischste Coverband
Es folgt ein Auftritt, der musikalisch, optisch und in Gestik so nah an den Original-Doors liegt, dass ich einen Eindruck von der Wirkung der Legende Jim Morrison bekomme. Mehr noch: ich kann mir vorstellen, wie die Band ihr Publikum damals in ihren Bann gezogen haben muss. Der sphärische Aufbau der Songs, minutenlange Soli und der charismatische Morrison – mal verschwiegen, mal redselig – haben den Mythos von The Doors vorangetrieben und lassen die Legende heute weiterleben. Der Auftritt lässt keine Wünsche offen. Die Bewegungen, Gestiken und der Ausdruck des Sängers Danny van Veldhuisen sind mehr als authentisch. Es scheint, als habe er jede Aufnahme des echten Morrison bis auf das kleinste Detail studiert. Er springt, dreht sich, tippelt auf der Bühne zur Musik wie einst das Original. Die ganze Band identifiziert sich mit den vier Musikern mit Legendenstatus, die sich 1965 am Strand von Venice Beach gründeten – sie steht ihr musikalisch und technisch in nichts nach. Selbst die Instrumente und das restliche technische Equipment ist den Original-Doors nachempfunden.
Damals wie Heute
Ich bin nicht 68er, sondern 86er Jahrgang. Auch meine Generation kann etwas mit der Musik, den Texten und der Gestik von The Doors anfangen. Bestätigt sehe ich dies in der Zusammensetzung des Publikums. Sofort wissen alle innerhalb von Millisekunden des Intros von Riders On The Storm, dass nun ein tragender Song folgen wird. Bei Break On Through hingegen wird es wild, das Publikum tanzt ausgelassen. Sogar seitlich hinter der Bühne bewegt sich eine Frau rhythmisch, alleine tanzend zu L.A. Woman. Light My Fire sparen sich die Niederländer fast bis zum Schluss auf. Dafür umso ausführlicher. Immer wieder unterbricht die Band den eigentlichen Song mit Zwischenspielen, instrumentalen Gesprächen zwischen Gitarrist und Organist, sodass der Song auf einer Länge von etwa 20 Minuten performt wird.
Rundum haben The Doors In Concert einen authentischen und leidenschaftlichen Auftritt hingelegt, welcher dem Original in wenig nachsteht. Sie haben das Publikum begeistern können und kommen wieder: am 17. Januar 2020, wieder in die Räucherei!