Hier bei "Eylem schreibt" erzählt die 16-Jährige Eylem von ihrem Alltag zwischen Schule in Coronazeiten und dem ganz normalen Wahnsinn.
Freitag, 17. April
Hey! Ich hoffe es geht euch gut und ihr schafft es weiterhin, zu Hause zu bleiben. Bestimmt habt ihr alle mitbekommen, dass am Mittwoch verkündet wurde, dass die Kontaktsperre bis Anfang Mai verlängert wurde ...Ich hoffe so, so sehr, dass es danach wieder so langsam losgehen kann.
Das bedeutet: 2 weitere Wochen a la casa, juhu! Auch wenn mir bewusst war, dass die Wahrscheinlichkeit, ab Montag wieder einen normaleren Alltag zu haben, nicht gerade hoch ist, habe ich es tief im Inneren trotzdem stark gehofft und wurde dementsprechend sehr enttäuscht und habe, um ehrlich zu sein, auch aus Verzweiflung geweint. Meine Laune ist dementsprechend heute noch nicht wirklich gut, aber was soll ich tun?
Stark und geduldig bleiben, sind die einzigen beiden Dinge, die momentan zählen. Und natürlich gesund!
Aber kleinere Läden haben ja nun die Erlaubnis, wieder aufmachen zu dürfen. Zudem soll es immerhin in der nächsten Woche wieder wärmer werden. Das ist ja immerhin eine positive Nachricht.
Wie dem auch sei, für mich heißt das: (hoffentlich nur 2 Wochen) Homeschooling! Meine Schule hat jetzt auch ein neues Programm eingeführt und ich bin mal gespannt, wie das so wird ob das gut funktioniert. Ich muss dafür auch heute eine Einverständniserklärung zur Schule bringen. Meine Motivation ist nach wie vor seit langer, langer Zeit nicht mehr vorhanden. Das nützt aber leider nichts.
Ich hoffe einfach, dass es ich ab dem 4. Mai wieder zur Schule gehen kann.
Es fällt mir zu Hause einfach mega schwer, mich an den Schreibtisch zu setzen und Aufgaben für die Schule zu machen. Mein Vater zum Beispiel, muss auch seit Wochen im Homeoffce aus arbeiten und weiß auch nicht, wann er wieder ins Büro fahren kann. Aber wenigstens ist sein Arbeitsplatz nicht gefährdet!
Mein Morgen hat heute mit meinem liebsten Porridge begonnen. Wahrscheinlich das Highlight meines Tages ... In einem der nächsten Artikel werde euch auch das Rezept dafür verraten. Ich finde, dass man gerade durch die momentane Situation lernt, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und dass vieles, was wir immer als selbstverständlich sehen, gar nicht so selbstverständlich ist!
Ich denke, dass wenn all dies vorbei ist, die Gesellschaft von einer unbeschreiblichen Lebensfreude und Dankbarkeit geprägt sein wird.
Ich kann mit gar nicht vorstellen, wie das Leben dann aussieht. Aber ich freue mich drauf. Was ich an dieser ganzen Situation am schlimmsten finde, ist einfach die Ungewissheit. Nicht zu wissen, wann das alles vorbei ist, ist meiner Meinung nach einfach grausam. Leider können wir das auch nicht wirklich beeinflussen ...
Ansonsten werde ich morgen früh mit meiner Mutter zum Wochenmarkt fahren. Da freue ich mich auch schon drauf! Als ich klein war, sind wir jede Woche zum Markt gegangen, da wir früher sehr zentral gewohnt haben. Deswegen werden immer Kindheitserinnerungen in mir geweckt, wenn ich mal wieder in der Gegend dort sein kann.
Bleibt gesund und wascht euch immer schön die Hände,
Eure Eylem