Hier bei "Eylem schreibt" erzählt die 16-Jährige Eylem von ihrem Alltag zwischen Schule in Coronazeiten und dem ganz normalen Wahnsinn.
Donnerstag, 9. April 2020
Mittlerweile neigt sich die vierte Woche dem Ende, in der ich zu Hause bin. Meine eigentlich zweite Woche der Osterferien.
Letzten Samstag hätte die Hochzeit meines Cousins stattfinden sollen, ganz viel Familienbesuch hätte mich in der letzten und auch in der jetzigen Woche beschäftigen sollen. Ich hatte mich so sehr auf meine eine Cousine gefreut, die ich seit drei Jahren nicht mehr gesehen habe. Der Stress, ob meine Haare auch genau so sitzen, wie ich sie gerne hätte, die Schmerzen nach dem stundenlangen Gequäle auf den hohen Schuhen zu laufen und die wenigen Stunden Schlaf nach der Nacht...all dies konnte leider nicht Realität sein.
Stattdessen habe ich die letzten Wochen versucht, mich mit dieser komischen Situation abfinden zu können und das Beste daraus zu machen, also die Zeit so schön wie möglich zu verbringen.
Denn auch, wenn ich mich eben gerade eher negativ angehört habe, bin ich der Meinung, dass wir optimistisch bleiben sollten und die Zeit für Sinnvolles nutzen, anstatt uns über die Lage aufzuregen und uns zu beklagen.
Klar ist es zur Zeit alles andere als schön, aber life goes on!
In den ersten beiden Wochen, hätte ich eigentlich noch Schule gehabt, weshalb eine Art “Homeschooling” eingeführt wurde. Allerdings erstmal nur in den wichtigsten Fächern. Und das war 'to be honest' tausendmal anstrengender als einfach zur Schule zu gehen und normalen Unterricht zu machen. In einigen Fächern gab es auch innerhalb dieser beiden Wochen Deadlines, bis wann wir die gemachten Aufgaben an die Lehrer geschickt haben sollten.
Naja, zugegebenerweise waren sogar einige dieser Aufgaben echt nett gemacht, aber trotzdem war es anstrengend, spanische Interpretationen zu schreiben und Texte von Kant zu analysieren.
Nun ja, seitdem ich Osterferien habe, habe ich aber nichts für die Schule mehr gemacht, sondern beschäftige mich irgendwie selbst! Und zwar mit den Dingen, für die man normalerweise eher wenig Zeit hat, sie aber gerne häufiger tun würde. Beispielsweise lese ich zurzeit wieder viel. Klar, normalerweise lese ich auch gerne Bücher, allerdings bin ich da bei Weitem nicht so schnell wie im Moment.
Gestern Nachmittag habe ich mein schon mein viertes Buch während der Corona-Zeit angefangen.
Und sonst stehen lange Spaziergänge sowie das Ausprobieren neuer Porridgevariationen auf meinem täglichen Programm. Ich bin nämlich ein riesiger Porridgefan und habe in letzter Zeit viele neue Varianten ausprobiert.
Ansonsten muss ich sagen, dass in den letzten Wochen auch ein wenig online geshoppt habe. Und ja, mir ist bewusst, dass es nicht gerade umweltfreundlich ist und sich dauernd neue Kleidung zu kaufen, die man, wenn wir mal ehrlich sind, teils gar nicht braucht. Aaaaber ich kann immer nicht widerstehen, wenn ich so ein zauberhaftes Teil entdecke und es gerade auch noch in meiner Größe erhältlich ist.
Und was die Umwelt angeht, ist und bleibt meine Meinung, dass man da Prioritäten für sich setzen muss. Damit meine ich, dass man auf einige umweltschädliche Dinge verzichtet, aber sich dafür auch anderes, für einen selbst Wichtiges “erlaubt”.
Ich zum Beispiel verzichte auf Fleisch und tierische Milch. Das fällt mir persönlich auch überhaupt nicht schwer.
Dafür kaufe ich sehr gerne neue Kleidung und bestellte diese auch manchmal online. Bei dem Thema geht mein Herz nämlich einfach auf. Ich liebe Mode! Allerdings investiere ich lieber in wenige, aber dafür qualitativ bessere Stücke, als für das gleiche Geld unzählige billige Teile zu kaufen. Denn es ist allemal besser, 1 Teil zu kaufen, was man WIRKLICH mag und gerne anziehen wird, anstelle von 10 Teilen, die nach einigen Waschvorgängen verformt sind oder die man sowieso höchstens 3 mal anziehen wird (wobei der Preis oft auch nichts über die eben genannten Punkte aussagt, aber ich denke meine Message ist angekommen).
Ansonsten bin ich in den letzten Wochen sehr aktiv bei Instagram. Besonders was die Stories angeht! Ich liebe es einfach, Dinge zu fotografieren bzw. auch selbst fotografiert zu werden. Oft bekomme ich sogar zu hören, dass ich da wirklich ein Auge für habe, hihi. Das freut mich natürlich immer sehr. Wer mag, kann natürlich auch gerne mal auf meinem Profil vorbeischauen :) @eylemxkara heiße ich dort. Viele meiner Stories sind auch in den Highlights gespeichert (allerdings sind diese eher am Ende, also müsstet ihr euch etwas durchskippen, wenn ihr diese Stories sehen wollt).
Was ich also mit alldem, was ich geschrieben habe ausdrücken möchte:
Widmet euch den Dingen, für die ihr normalerweise sonst eher wenig oder sogar gar keine Zeit habt, die ihr aber eigentlich total Spaß machen oder die ihr schon immer machen wolltet!
So viel heute von mir.
In einigen Tagen melde ich mich wieder!
Eure Eylem