Nach 2232 Tagen kehrte die SSS Gorch Fock zurück in ihren Heimathafen Kiel. Auf ihrem letzten Teilstück von Eckernförde in die Landeshauptstadt war Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) an Bord, welche die Bedeutung des Segelschulschiffs für die Marine hervorhob.
Das Timing hätte nicht besser sein können: Unmittelbar bevor die Gorch Fock rückwärts an ihren Liegeplatz der gleichnamigen Mole andockte, ließ sich auch die Sonne blicken und erwärmte die Gesichter der Crew sowie ihrer Verwandten, die zur Rückkehr des Segelschulschiffs in seinen Heimathafen als Gäste auf der Gorch-Fock-Mole geladen waren.
Mit Pauken und Trompeten
Rund zwei Stunden bevor das Segelschulschiff der Marine an seinem vorübergehenden Liegeplatz anlegte, passierte es gegen 13 Uhr zunächst den Kurort Laboe und wenig später den Marinehafen in Kiel-Wik. Mit 20 Salutschüssen wurde es unter den Augen der anwesenden Presse sowie der Angehörigen der Besatzung traditionell von Land aus begrüßt. Nach einem Wendemanöver in der Kieler Innenförde kehrte die Gorch Fock daraufhin an seinen Stammplatz an der Mole zurück, die das Schiff für einige Tage beherbergen wird. Hier wurden das Schiff und seine Crew unter der Leitung von Kapitän zur See Nils Brandt vom Marinemusikkorps Kiel begrüßt, bevor Gäste sowie Journalistinnen und Journalisten an Bord gingen.
„Da müssen alle an einem Tampen ziehen“
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die das letzte Teilstück der Gorch Fock von Eckernförde bis Kiel an Bord verbrachte, betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung des Segelschulschiffs für die Marine. „In diesem Schiff stecken Tradition und Innovation“, sagt Kramp-Karrenbauer. Diese würden die hohen Kosten für die Restaurierung in Höhe von 135 Millionen Euro rechtfertigen.
Nicht zu rechtfertigen seien allerdings aus Sicht der Umweltschützer*innen das verwendete Tropenholz für das Deck des Schiffes. Dieses stamme aus Myanmar und sei höchstwahrscheinlich widerrechtlich geschlagen worden, so das Bündnis.
Nach einem kurzen Aufenthalt von wenigen Tagen werden die Gorch Fock und ihre 120-köpfige Besatzung erneut aufbrechen. Dann beginnt die vierwöchige Ausbildungsphase auf der Ostsee. Dabei geht es um Segeltraining, aber auch interne Abläufe des Bordbetriebs wie beispielsweise Leck- und Brandbekämpfung. Im Anschluss werden Schiff und Besatzung ihren Heimathafen abermals verlassen und mit Ziel Kanarische Inseln in See stechen. Nach einem Stopp in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon heißt das Ziel Santa Cruz, die Hauptstadt der Insel Teneriffa. Von dort aus steht ein intensives Segeltraining auf dem Programm. In der zweiten Märzhälfte 2022 wird die Gorch Fock wieder im Heimathafen Kiel zurückerwartet.