In einem einzigartigen Wohnprojekt realisiert die Stadtmission Kiel und das Studentenwerk SH den Bau zweier Tiny Houses, in denen künftig zwei Menschen ein neues Zuhause finden werden.
Einige neugierige Blicke werfen die Studierenden des Wohncampus Steenbeker Weg auf das Szenario, welches sich direkt vor ihren Türen abspielt. Hier, zwischen zwei bestehenden Gebäuden des Wohnkomplexes, werden gerade vier Wohncontainer vor das „Edo-Osterloh-Haus“ angeliefert und mit mobilen Kränen auf ihre Fundamente gestellt. Reges Treiben herrscht durch die Mitarbeiter*innen der insgesamt ein Dutzend Gewerke, die an der Vorbereitung, Installation und Einrichtung der künftigen Tiny Houses beteiligt sind. Es ist „ein besonderer Tag“ für die Stadtmission Kiel, das Studentenwerk SH sowie für die Commerzbank und das Land Schleswig-Holstein, wie es Karin Helmer, Geschäftsführerin der Stadtmission, im Rahmen der Aufstellung der Container betonte.
Viele helfende Hände
Sie richtete ihren Dank an die die vielen Unternehmen, die gespendet oder ihre Arbeitsleistung überwiegend kostenlos zur Verfügung gestellt haben. So spendete das Finanzministerium Schleswig-Holstein die Container, die bereits Geflüchteten Menschen in Schleswig-Holstein eine erste Unterkunft boten. Ohne die Unterstützung vieler helfender Hände, wäre dieses Projekt nicht möglich, sagte Helmer. Bis zum 1. Oktober soll alles fertig sein. Dann werden die vier Wohncontainer fertig eingerichtet sein, damit zwei Menschen unterschiedlichen Schicksals und doch mit einer großen Gemeinsamkeit einziehen können. Eine wohnungslose Klientin der Stadtmission und eine Studienanfängerin werden hier, auf dem Gelände des Studierendenwohnheims im Steenbeker Weg, einziehen. Beide haben es schwer, in Kiel eine bezahlbare Unterkunft zu finden, beiden dient der Einzug in die Tiny Houses als Sprungbrett: Für die eine ist es ein erster Schritt aus der Wohnungslosigkeit, für die andere eine erste Wohnmöglichkeit, um von hier aus etwas Langfristiges zu finden.
Neue Wohnform, altes Problem
Maike Briege, Abteilungsleiterin Facility Management/Bau beim Studentenwerk SH, lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit aller Akteur*innen und den Fortschritt des Projekts, das in ihren Augen eine große Symbolwirkung habe. „Wir schaffen Aufmerksamkeit für die zunehmende Problematik des Wohnraummangels, mit dem auch Studierende zu kämpfen haben. Wir hoffen, den Anstoß für weitere ähnliche Projekte zu geben.“
Wohnungslosigkeit sei grundsätzlich ein Thema, über das zu wenig in der Öffentlichkeit gesprochen werde und das gesellschaftliche Mitwirkung erfordere, ergänzte Helmer. In dem Zusammenhang freute sie sich besonders über die großzügige Spende der Commerzbank-Stiftung in Höhe von 10.000 Euro. Dirk Grow, Leiter Unternehmenskunden bei der Commerzbank, der sich auch privat in der Stadtmission engagiert, betonte bei der Scheckübergabe: „Die Stadtmission leistet eine großartige Arbeit. Durch die Spende möchten wir Mut machen und Kraft geben.“
Wenn auch ihr die Stadtmission bei der Realisierung dieses und weiterer Projekte unterstützen wollt, könnt ihr eure Spenden via Paypal oder Banküberweisung an die Stadtmission richten.