Kiel hält in der Krise zusammen. Geschlossen sind alle Beteiligten der Meinung: Der Versorgungszaun an der Hörnbrücke ist eine gute Idee – mit etwas Änderungsbedarf.
Als Privatinitiative gestartet entwickelte sich der Versorgungszaun an der Hörnbrücke zu einem Publikumsmagneten. Viele Obdachlose fanden bisher lebensnotwendige Artikel an dem Zaun, die von der Kieler Bevölkerung gespendet wurden. Jedoch brachte der Zaun nicht nur Vorteile. Kleidung wurde zum Teil lieblos rund um den Platz liegen gelassen. Nicht selten landete sie in der Kieler Förde. Andere Sachspenden wurden nach Angaben der Obdachlosen wiederum im Stadtteil Gaarden zum Verkauf angeboten.
Entgegen den Vermutungen, der Zaun solle von Seiten des Ordnungsdienstes beseitigt werden, stellt die Stadt Kiel klar: „Wir möchten den Kielerinnen und Kielern in dieser Zeit der Entbehrungen keine weiteren Verbote zumuten“, sagt Kerstin Graupner, Sprecherin der Landeshauptstadt Kiel. Allerdings widerspreche die Spendenstelle dem Verbot von Versammlungen im öffentlichen Raum mit mehr als zwei Personen. Auch der Sicherheitsabstand könne nicht gewährleistet werden.
Aus diesem Grund sollen die Sachspenden auf mehreren Wegen weiterverteilt werden. Die Stadtmission bringt einen Teil der Spenden an weiteren Institutionen für Bedürftige wie den Tagestreff und Kontaktladen (TaKo) oder die Suppenküche. Menschen, die weiterhin ihre Sachspenden abgeben möchte, können dies auch im Sozialkaufhaus Echt.Gut in der Hasser Straße 49 von 9-13 Uhr tun.
Organisationen und Vereine können sich an die Rufnummer (0431) 26 04 45 70 oder an info@echtgut-kiel.de wenden.
Die Pakete müssen gut verpackt sein und es muss außen vermerkt sein, für wen (Männer, Frauen oder Familien) und um welchen Inhalt es sich handelt.
Benötigt werden in erster Linie Hygieneartikel aber auch – bitte nur haltbare – Lebensmittel und Kleinspielzeug für Kinder (aus Hygienegründen bitte nur Neuware), keine Kleiderspenden!