Der Sophienhof erleuchtete am Montagabend neben viele weiteren Geschäften, Schaufenstern und Einkaufszentren in ganz Deutschland rot. Händlerl*innen machen damit auf die existenzbedrohende Lage aufmerksam.
Bereits im Juni 2020 setzte die Kultur- und Veranstaltungsbranche ein Zeichen und erleuchtete verschiedene Gebäude des Gewerbes in mahnendem Rot. Darunter die Wunderino-Arena, das Kieler Rathaus, das Veranstaltungszentrum Pumpe, das MAX Nachttheater und viele mehr. Als „nicht systemrelevant“ von der Bundesregierung abgestempelt und durch ausbleibende finanzielle Unterstützung, fühlten sich viele Betreiber*innen und Veranstalter*innen im Stich gelassen und setzten so ein sichtbares Zeichen.
Unverständnis bei Händler*innen
Ähnlich erging es in den letztem Wochen und Monaten vielen Einzelhändler*innen, die ihren Betrieb entweder schließen oder durch so gebannte Click & Meet“-Angebote aufrecht erhielten. „Mit der Aktion wollen wir ein klares Zeichen setzen und zeigen: Der Handel blutet aus und die Lebendigkeit der Innenstadt ist in Gefahr“, sagt Karsten Bärschneider, Center-Manager des Sophienhof Kiel. Viele Händler stünden mit dem Rücken zur Wand. Der anhaltende Lockdown gefährde zahlreiche Geschäfte in ihrer Existenz und Arbeitsplätze im Handel.
Stellvertretend für viele Kolleg*innen der Branche fordert Bärschneider eine schnelle Öffnung der Geschäfte – mit der nötigen Sicherheit und Verantwortung. „Zahlreiche Studien belegen, dass der Einzelhandel kein Infektionstreiber ist. Auch das Robert-Koch-Institut bewertet das Infektionsrisiko im Einzelhandel ausdrücklich als niedrig“ so Bärschneider weiter. Zudem haben die Geschäfte und Center bereits im vergangenen Jahr umfangreiche Hygiene- und Präventionskonzepte eingeführt, die auch weiterhin konsequent umgesetzt werden sollen.
Click & Meet“ keine Dauerlösung
„Die aktuell diskutierten „Click & Meet“-Angebote oder vergleichbare Ideen sind keine Alternative – im Gegenteil. Die Kosten für Personal und Ladenbetrieb sind zumeist höher als die Umsätze, so dass derartige Angebote die aktuellen Verluste nur weiter erhöhen würden.“
Weitere Infos zu der Initiative findet ihr auf der Seite von Leben im Zentrum.