Am Samstag, den 17. April ist das Ende der Querdenken-Demonstration um 14 Uhr auf dem Professor-Peters-Platz geplant. Das Umfeld des Vereins plant deshalb eine Aktion mit Signalwirkung.
„Kein Ort für Neonazis“ steht auf dem Schild am Vereinsheim des VfB Union Teutonia Kiel. Die „Festung“, wie die Mitglieder ihr Clubhaus nennen, ist ein Ort, an dem Rassismus und Rechtsextremismus nichts zu suchen haben. Genau aus diesem Grund fürchtet der Verein, dass sich einige der Demonstrierenden von seinen Werten provoziert fühlen könnten und leitete zuletzt rechtliche Schritte für eine Verlegung der Kundgebung auf das Nordmark-Sportfeld ein. Zwar seien nicht alle Querdenkenden gleichzeitig rechtsextrem, jedoch sei der öffentlichen Berichterstattung zu entnehmen, dass an dieser Versammlung auch rechtsextreme oder rechtsradikale Teilnehmer*innen erwartet werden würden, heißt es in dem von Rechtsanwalt Jan Kürschner aufgesetzten Brief an die Ordnungsbehörde der Stadt Kiel.
Genervte und entsetzte Kieler*innen
Ob die Kundgebung tatsächlich auf das Nordmark-Sportfeld verlegt wird, ist aktuell unklar. Falls nicht, könnte die Kanzlei Kürschner eine einstweilige Verfügung vor dem Verwaltungsgericht beantragen. Eine Gruppe im Umfeld des Vereins plant indes, ein optisch sichtbares Zeichen gegen die Querdenken-Kundgebung zu setzen – egal wo diese enden wird: „Zeigen wir ihr am Samstag, 17. April, die Rote Karte in Kiel!“ steht auf den Flyern, die von der Querdenken-Gegenbewegung verteilt werden. Kieler*innen sind dazu aufgerufen, rote Karten, T-Shirts, Handtücher, Bettlaken oder rot gefärbte Textilien in die Fenster zu hängen und so sichtbar zu zeigen, was sie von der Nichteinhaltung der Corona-Regeln halten. „Denn unsere Gesundheit und unsere Entbehrungen werden von den Querdenkenden mit Füßen getreten“, heißt es auf dem Flyer weiter. Gezeichnet ist das Schriftstück anonymisiert von „genervten und entsetzten Kieler*innen“. Darüber hinaus ist eine Gegendemonstration geplant, deren Anträge von der Stadt Kiel geprüft werden.