Am Samstag, den 24. April findet eine Aktion zum Stolpersteine putzen gegen das Vergessen statt. Wieso Mike Ahlschläger und Thomas Ruhfus den Tag organisieren und was es sonst noch über diese wichtige Aktion zu wissen gibt, lest ihr hier.
1992 startete der Künstler Gunter Demnig das Projekt Stolpersteine. In den Boden eingelassene Messingtafeln erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Diese Steine sind meist vor den ehemaligen Wohnhäusern eingelassen und erzählen, wer dort gelebt hat und wann die Opfer ums Leben gekommen sind.
Die Putz-Aktionen fanden in der Vergangenheit meistens an Daten statt, die an ein historisches Ereignis erinnern, wie die Reichspogromnacht am 9. November 1938. Den Termin am 24. April haben Mike Ahlschläger und Thomas Ruhfus gewählt, da sich besonders in der momentanen Zeit immer wieder rassistische und antisemitische Vorfälle ereignen.
„Corona-Leugner tragen Impfsterne, die an den Judenstern im Dritten Reich erinnern. Genauso werden Taten in den KZs verleugnet. Wir wollten einfach ein random Datum nehmen, um generell daran zu erinnern und nicht nur zu einem speziellen Datum”, sagt Mike Ahlschläger, einer der zwei Organisatoren.
Organisation über Excel
Die beiden haben die Aktion in diesem Jahr zum ersten Mal öffentlich über eine Facebook Gruppe gestartet. Die letzten Jahre haben sie sich nur privat oder mit Freunden getroffen, um die Stolpersteine zu putzen. Seit November letzten Jahres sprachen sie darüber und erstellten dann die Facebook Veranstaltung. Es wurden die Adressen aller Stolpersteine in Kiel recherchiert, mit dem Stadtarchiv gesprochen und mit der jüdischen Gemeinde über die Aktion beraten. Und das alles mit Erfolg: für alle der 271 Stolpersteine in Kiel haben sich Einzelpersonen, Gruppen oder Familien angemeldet, um diese an dem Tag zu putzen. Organisiert wird das ganze über eine Excel Tabelle, die über den Link in der Facebook Veranstaltung zugänglich ist.
An diesem Tag findet die Aktion nur in Kiel statt, in anderen Städten gibt es ähnliche Aktionen, aber an unterschiedlichen Terminen. Die Aktion von Mike Ahlschläger und Thomas Ruhfus ist sehr wichtig und kann auch an jedem anderen Tag im Jahr durchgeführt werden, um zu erinnern und gegen das Vergessen anzukämpfen.
Und hier geht's zur Facebook-Aktion.