Der Sturm peitschte den Regen gegen die Fensterscheiben, er ließ Bäume auf Fahrbahnen stürzen und zwang die Bahn dazu, den Fernverkehr einzustellen: Auf was müssen wir uns heute, am Tag danach, in Kiel und Umgebung einstellen?
Die Feuerwehr war alleine bis Sonntag Abend im Raum Kiel, Rendsburg-Eckernförde und Plön zu über 120 Einsätzen gerufen worden: Umgestürzte Bäume, eingeschlagene Fenster, kaputte Autos. An den Küsten ist bis heute Abend noch extremes Hochwasser gemeldet und die Deutsche Bahn hat vorsichtshalber bereits gestern den gesamten Fernverkehr eingestellt. Was ist mit den Folgen?
1. Bahnfahrten mit verlängerter Gültigkeit und kostenloser Stornierung
Auf ihrer Seite schreibt die Deutsche Bahn: "Aufgrund des Sturmtiefs Sabine kommt es derzeit zu erheblichen Beeinträchtigungen im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn. Wir empfehlen unseren Reisenden, für Montag, 10.02.2020 und Dienstag, 11.02.2020 geplante Fahrten im Fernverkehr auf einen anderen Tag zu verschieben." Weiter heißt es dort, jedes Ticket zwischen dem 9. und 11. Februar kann bis einschließlich den 18. Februar weiter genutzt werden, um versäumte Fahrten nachträglich anzutreten. Wenn das nicht gewünscht ist, kann man sein Ticket auch einfach kostenlos stornieren lassen (den Link zum Erstattungsformular gibt es hier). Wer also nicht dringend von oder nach Kiel fahren muss, sollte diese Angebote in Anspruch nehmen.
2. Welche Schäden zahlt die Versicherung?
Wohngebäudeversicherung
Hat der Sturm Schäden am Haus hinterlassen, greift in vielen Fällen die Wohngebäudeversicherung. Das bedeutet, dass Schäden durch umgestürzte Bäume aber auch Folgeschäden, beispielsweise durch eindringendes Wasser aufgrund von kaputten Fenstern, gedeckt sind. Dabei sind aber nur fest installierte Gegenstände im Haus (Böden, Heizungsanlagen) mitversichert. Kaputte Möbel fallen nicht in die Wohngebäudeversicherung.
Haftpflichtversicherung
Um Möbel, die durch den Sturm in Mitleidenschaft gezogen wurden, kümmert sich eine gute Hausratversicherung. Teppiche, Tische, Betten, aber auch TV-Geräte oder Computer, die aufgrund von Sturmfolgen beschädigt wurden, sind hier in vielen Hausratsversicherungen mitversichert.
Autoversicherung
Wer nut eine KfZ-Versicherung hat, der muss selbst für etwaige Schäden am Auto aufkommen. Bei einer Teilkaskoversicherung trägt der Versicherte die Selbstbeteiligung, wenn beispielsweise umherfliegende Gegenstände das Auto beschädigt haben. Eine Vollkaskoversicherung greift, wenn ein Fahrer auf der Straße zum Beispiel nicht mehr rechtzeitig vor einem umstürzenden Baum bremsen kann.
3. Was ist bei einem nächsten Sturm zu beachten?
Damit beim nächsten Unwetter gleich dem ganzen Ärger vorgebeugt werden kann, lohnt es sich, einige Dinge zu beachten.
Gebäude schützen
Tief liegende Bereiche, wie beispielsweise Keller, sollten bei Überflutungsgefahr rechtzeitig geschützt, Gullys und Abflussreiniger von Laub und Schmutz frei gehalten werden.
Auto stehen lassen
Das Auto am besten gut geschützt parken oder so weit weg wie möglich von hohen Bäumen. Das Autofahren selbst, so rät der ADAD, sollte bei schwerem Sturm sowieso unterlassen werden. Schnell gerät ein Fahrzeug durch starken Wind aus der Bahn, LKWs dementsprechend noch schneller.
Gegenstände sichern
Alle frei herumstehenden Gegenstände um Haus, Balkon oder Garten müssen gesichert werden. Vor allem Mülltonnen, Gartenmöbel oder Blumentöpfe.
Notruf = Notfall
Damit die Rufleitungen während eines Unwetters für Notfälle frei bleiben, sollte die 112 nur dann gewählt werden, wenn akute Gefahr besteht, beispielsweise bei Unfällen oder Bränden. Schäden , von denen keine akute Gefahr ausgeht, sollten erst nach Ende des Unwetters gemeldet werden.