Familie Knutzen verkauft in ihrem Hofladen in Hohenlockstedt weiterhin Karpfen, Forellen, Saiblinge und Co. – das Angeln ist in den Teichen auf dem Gelände jedoch leider untersagt, trotz Einhalten des Sicherheitsabstandes.
Tanja, du arbeitest im heimischen Familienbetrieb als Auszubildende zur Fischwirtin. Welche Einschränkungen gibt es und läuft deine Ausbildung normal weiter?
Meine Ausbildung läuft im Betrieb normal weiter. Es wird natürlich auf den Sicherheitsabstand zu meinen Kolleg*innen geachtet, soweit es machbar ist.
Meine Berufsschule ist auch von den Schulschließungen betroffen, sodass wir online Aufgaben gestellt bekommen und die neben der Arbeit bearbeiten. Anschließend schicken wir sie an unseren Klassenlehrer zurück. So findet auch die Vorbereitung auf unsere Abschlussprüfungen Anfang Juli statt. Meine Praktika als überbetriebliche Ausbildung sind aufgrund der Kontaktbeschränkungen abgesagt. Dadurch erfahre ich schon eine massive Einschränkung innerhalb meiner Ausbildung, da in diesem Beruf selten innerhalb eines Betriebes alle Ausbildungsinhalte vermittelt werden können.
Inwiefern ist eurer Betrieb von der Corona-Krise betroffen?
Durch die Corona-Krise mussten wir in unserem Betrieb die Veranstaltungen mit Betriebsführungen für Gruppen, die Arbeit in unserem Außerschulischen Lernort und auch den Betrieb der Angelteiche einstellen. Das Angeln an freien öffentlichenGewässern wie Seen und Flüssen ist weiterhin erlaubt, der Fischfang in privaten Angelteichen – wie bei uns – allerdings nicht mehr. Wir hoffen darauf, dass im Zuge der ersten Lockerungsmaßnahmen das Angeln in Gewässern wie unseren wieder erlaubt ist, da hier problemlos der Mindestabstand eingehalten werden kann.
Durch diese Einschränkungen bleibt uns als Standbein nur noch der Hofladen, was wir deutlich an den Einnahmen merken.
„Wir sind über jeden Kunden in dieser Zeit sehr dankbar“
Bekommt man also bei euch noch frischen Fisch?
Ja! Unser Hofladen ist weiterhin von Mittwoch bis Sonntag geöffnet, sodass frischer und auch geräucherter Fisch gekauft werden kann. Natürlich haben auch wir, wie alle anderen Lebensmittelgeschäfte, Einschränkungen und achten auf den Mindestabstand zu unseren Kunden und darauf, dass immer nur ein Kunde zur Zeit im Hofladen ist. Wir sind über jeden Kunden in dieser Zeit sehr dankbar. Die Anzahl der Kunden ist glücklicherweise nur geringfügig weniger geworden, hoffen wir dass es so bleibt. Am Samstag hatte ich einige liebe Kund*innen, die sehr deutlich gesagt haben, wie schön es ist, dass wir noch da sind und die Möglichkeit besteht, unseren regionalen Fisch zu kaufen. Und wir sind sehr dankbar, dass wir immerhin unseren Hofladen noch geöffnet haben dürfen und auch die Kundschaft uns ein gutes Gefühl gibt!
Welche Fische züchtet ihr und inwiefern haltet ihr euch an die Vorschriften?
Glücklicherweise erreichen uns die Lieferungen der Satz- und Speisefische noch, sodass wir unser Sortiment an Karpfen, Regenborgenforelle, Lachsforelle und Bachsaibling aufrecht erhalten können! Selbstverständlich halten auch wir uns an alle Vorschriften, denn wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, dass wir alle gemeinsam diese Pandemie überstehen.
Hat die Krise Auswirkungen auf deine Ausbildung?
Die Ungewissheit, gerade in Hinsicht auf die Abschlussprüfungen, ob unser Betrieb wirtschaftlich diese Krise übersteht, und was da alles, auch persönlich mit dran hängt sind Auswirkungen dieser Krise.
Was planst du für die Zeit danach?
Endlich mal wieder meine Freunde und Großeltern treffen und umarmen, frei reisen und gerne Praktika nachholen. Und wenn meine Prüfungen wie geplant stattgefunden haben, freue ich mich auf die Möglichkeit in einer neuen Stadt ein Studium zu beginnen.
Frischen Fisch bekommt ihr im Hofladen der Knutzens in Hohenlockstedt kurz vor Itzehoe!