Mit kurzen Hosen und T-Shirts haben es sich viele Kieler in den letzten Tagen - gerade am vergangenen Wochenende bequem gemacht. Nun dürften vielerorts die Schals und Mützen aus den Schränken hervorgeholt werden.
Sie sind vorerst dahin – die angenehm warmen Temperaturen bei uns im Norden. Die Eisheiligen halten in diesem Jahr äußertest pünktlich Einzug. Sie heißen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sofia und sorgten nach Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) seit dem 19. Jahrhundert immer wieder für Kaltlufteinbrüche.
Es wird eisig
In der Nacht zum Dienstag, den12. Mai, macht dann die zweite Eisheilige Pankratius ihrem Namen alle Ehre. In der Mitte und im Norden zeigen sich die Sterne am Himmel und es gibt bei längerem Aufklaren örtlich leichten Frost bis -3 Grad in zwei Meter Höhe und verbreitet Bodenfrost. Auch in den Nächten zum Mittwoch und zum Donnerstag zeigen Servatius und Bonifatius dass man sie dieses Jahr ernst nehmen muss. Es kann wieder vor allem in der Mitte und im Norden Deutschlands örtlich leichten Frost in zwei Meter Höhe geben und verbreitet muss mit Bodenfrost bis -4 Grad gerechnet werden. Auch die letzte der Eisheiligen, die kalte Sofia, fällt dieses Jahr (15.5.) nicht aus der Rolle. In zwei Meter Höhe soll es dann zwar schon frostfrei bleiben, aber am Boden kann es in der Mitte und im Osten Deutschlands nochmals leichten Frost geben.
Bischöfe und Märtyrer gaben den Namen
Die Namenstage sind die frühchristlicher Bischöfe und Märtyrer. In Norddeutschland gelten vor allem die Tage vom 11. bis 13. Mai als Eisheilige (Mamertus, Pankratius und Servatius). Im Süden und Südosten Deutschlands zählen noch der 14. (Bonifatius) und der 15. Mai (kalte Sofia) dazu. Dort ist dann der 11. Mai nicht gültig. Die eintägige Differenz entsteht, weil die Kaltluft bei Eintritt der Nordwetterlagen rund 24 Stunden benötigt, um von der Küste bis zu den Alpen vorzudringen.
Während in den vergangenen Jahren die Eisheiligen häufig ganz ausblieben, feiern sie 2020 ihr Comeback – in diesem Jahr ist eben alles etwas anders. Wieso sollte es sich mit dem Wetter anders verhalten? Von „Schweißheiligen“ kann jedenfalls nicht die Rede sein.
Quelle: DWD