Das Industriegebiet der Seefestung Friedrichsort steht in den kommenden Jahren vor einer Revitalisierung durch die Stadt Kiel für seine Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei ist dies ein Ort mit traditionsreicher Geschichte.
Bei einem Industriegebiet, das direkt an die Seefestung Friedrichsort anschließt, ist es nicht erstaunlich, dass die mehr als 150 Jahre alte Geschichte des Geländes, die der Kriegswirtschaft ist. Von Torpedos über Panzer bis hin zu Schiffs- und Lokomotivmotoren – für all das wurde das Areal jahrelang genutzt. Doch was nun? Die großen Motorenfirmen ziehen sich Stück für Stück aus dem Gebiet zurück.
Wo die Zukunft ruht
Auf einer von der KiWi organisierten zweistündigen Tour über den „StrandOrt Kiel” haben wir unter der Führung von Björn Petersen einen Blick darauf erhascht, welche Geschichte in den Industriehallen schlummert und welches enorme Potenzial in dem gesamten Gelände steckt. Zu Beginn der Tour stießen wir direkt auf die Überreste eines Luftschutzbunkers aus dem Zweiten Weltkrieg. An ihm vorbei ging es weiter durch die massiven Industriekomplexe, die dort im Stil der 1920er-Jahre und im guten Zustand schon seit Längerem verlassen stehen. In den riesigen Hallen auf dem hinteren Teil des Bereichs hörten wir noch die Motorenentwicklung von Caterpillar röhren und mit direktem Anschluss ans Schienennetz stehen dort auch die Hallen des Lokomotivmotoren-Entwicklers Vossloh. Es herrscht also reger Betrieb, doch wo früher 4.000 Leute beschäftigt waren, sind heute nur noch 375 Menschen am Werk.
Hoffnungen und Pläne
Jetzt steht die Stadt Kiel vor der Herausforderung, das Gebiet zu revitalisieren. Nicht nur für Unternehmen, für die Infrastruktur, sondern auch für die Öffentlichkeit soll hier Platz geschaffen werden. Eine direktere Anbindung an den Strand, Veranstaltungsflächen und vieles mehr. Hier soll alles möglich werden.
Von Nina Wrede und Jesper Ohm