Kielerinnen und Kieler, die am Mittwoch den Nord-Ostsee-Kanal überqueren mussten, blieb nichts anderes übrig als jede Menge Geduld aufzubringen. Am morgen war ein Frachter mit der Holtenauer-Hochbrücke zusammengestoßen.
Es geschah zu einer Zeit, in der die meisten Menschen sich noch mindestens einmal im Bett umdrehen und weiter schlummern, geschweige denn ans Aufstehen auch nur denken. Um ca 4.30 Uhr kollidierte ein Schwerlast- und Arbeitsschiff unter finnischer Flagge samt seiner Ladung – einem Kranausleger – mit der Holtenauer Hochbrücke. Gleich mehrere, 25 Tonnen schwere Gegengewichte, gingen dabei über Bord. Die Brücke, die wegen des Zusammenstoßes sichtliche Schäden davongetragen hat, wurde daraufhin für mehrere Stunden gesperrt werden.
Ausweichen auf Nebenstrecken
Die B503 und somit auch die Holtenauer Hochbrücke ist eine der meistbefahrenen Straßen der Kiel-Region. Vielen Menschen wurde somit passend zum Berufsverkehr der Weg zu ihrer Arbeitsstrecke abgeschnitten. Während Autofahrer:innen den Weg über Nebenstrecken suchten, führen die Buslinien, welche den Kanal üblicherweise überqueren, die Kanalfähre Adler I an. Diese pendelte zwischen den Ufern hin und her, um die Personen zu befördern.
Ursache unklar
Warum der Frachter mit der Holtenauer Hochbrücke kollidierte, ist zum der zeitigen Stand der Ermittungen noch unklar. Im Laufe der Tages will sich der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr noch offiziell äußern. Auch über die Dauer der Vollsperrung ist derzeit noch nichts bekannt.
Die KVG arbeitet an einem Notfahrplan, der in den kommenden Tagen, sollte die Hochbrücke länger gesperrt bleiben, in Kraft treten wird. Im Rahmen dieses Notfahrplanes wird auch über eine Verstärkung der Fährverbindungen über die Förde nachgedacht. Zurzeit wird der Verkehr über die Levensauer Brücke umgeleitet.
„Ich danke allen, die in dieser Situation schnell und umsichtig gehandelt haben",
sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. „Wir tun alles dafür, dass auch in den kommenden Tagen die vier Kieler Stadtteile jenseits der Holtenauer Hochbrücke an das Zentrum der Stadt angeschlossen bleiben. Eine solche Havarie ist für alle Betroffenen mit viel Stress, Ausfällen, Wartezeiten und Umwegen verbunden. Jetzt kommt es zunächst darauf an, die Brücken schnell wieder funktionstüchtig zu machen. Weil es nicht der erste Vorfall dieser Art ist, muss es anschließend aber auch darum gehen, solchen Unfällen besser vorzubeugen."