Weil bezahlbarer Wohnraum in der Landeshauptstadt Kiel immer knapper wird, riefen die AStA-Vorsitzenden Stella Thomsen und Max Härtel zu Hausbesetzungen auf. Eine Reaktion darauf ließ nicht lange auf sich warten.
„Eigentum verpflichtet“
Das Thema Wohnungsnot ist ein hochemotionales. Vor allem Studierende, deren Einkommen während ihrer Ausbildung in der allermeisten Fällen überschaubar ist, sehen sich vor immer größere Probleme gestellt. Kein Wunder also, dass diese auch zum Thema eines Leitartikels in der Oktober-Ausgabe der Kieler Hochschulzeitung „Der Albrecht“ war. Darin sprachen sich die AStA-Vorsitzenden Stella Thomsen und Max Härtel für eine radikale Vorgehensweise in Zusammenhang mit leerstehenden Gebäuden aus:
„Falls nichts hilft und die Wohnungsnot in den nächsten Monaten nicht besser wird, haben wir kein Problem damit, die Besetzung von leerstehenden Wohngebäuden als äußerstes Mittel zu erwägen. Eigentum verpflichtet.“
Keine „echten“ Kieler:innen?
Das verursachte Kopfschütteln vor allem bei Maximilian Hoffmeister. Der Gruppenvorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) verurteil einen solchen Aufruf: „ […] kritisieren ausdrücklich, dass vom AStA als öffentlichkeitswirksame Institution unserer Universität die Bereitschaft zu Straftaten angedeutet wird.“ Darüber hinaus sehe er die Verantwortung für die Lösung des Problems an anderer Stelle. Die Landeshauptstadt Kiel sei es, welche Studierende „offenbar nicht als richtige Kielerinnen und Kieler“ sehe, sondern als Menschen von außerhalb, die sich hier lediglich auf dem Campus aufhielten.
Eigentlich wollen alle das Gleiche
Der aktuellen Notlage seien sich die konservativen Bündnisse von RCDS sowie der Jungen Union durchaus bewusst. Und auch das Mittel der Demonstration lehnen diese grundsätzlich nicht ab: „Als Teil der Maßnahmen gegen die Wohnungsnot in Kiel ist die Stadt dafür verantwortlich, Grundstücke in Universitätsnähe zur Verfügung zu stellen und entsprechend bebauen zu lassen oder Wohnkonzepte wie im Brauereiviertel zu etablieren.“