Noch bis zum 29. September zeigt das Stadtmuseum Warleberger Hof die Ausstellung „Hans Rickers (1899 – 1979). Ein Kieler Maler und Chronist von Stadtzerstörung und Wiederaufbau“. Der Künstler dokumentierte einzelne Bauvorhaben im zerstörten Kiel, neu gestaltete Straßenzüge und die Wiederbelebung der Werften.
Ein Chronist der Stadtzerstörung und des Wiederaufbaus ist der Maler „Hans Rickers“ (1899–1979), dem das Stadtmuseum Warleberger Hof seine aktuelle Ausstellung widmet. Unter dem Eindruck des Krieges und der schweren Zerstörung seiner Heimatstadt Kiel schuf Rickers einen beeindruckenden Zyklus apokalyptischer Trümmerbilder.
Die grafischen Blätter bilden die verstörende Topografie einer Stadt in Ruinen und vermitteln zugleich die zutiefst pazifistischen Überzeugungen des Malers. Der spätere Oberbürgermeister Andreas Gayk veranlasste den Ankauf dieser Aquarelle für die Stadt. In der Ausstellung werden sie ergänzt durch ebenso erschütternde Fotodokumente von der leblosen Trümmerwüste.
Hans Rickers dokumentierte kurz danach auch den Wiederaufbau Kiels; er war stolz auf das ausgesprochen moderne Stadtbild, das bald vor seinen Augen entstand. In zahlreichen Arbeiten hat der Maler Rickers einzelne Bauvorhaben, neu gestaltete Straßenzüge und die wieder aufblühenden Kieler Werften dokumentiert, bevor er sich in den 1960er Jahren immer öfter ganzen Stadtpanoramen – nicht nur von Kiel – widmete. Auch seine Malweise entwickelte sich weiter: Er experimentierte mit Farben und geometrischen Formen, die er mosaikartig übereinander legte, so dass zunehmend abstrakte Strukturen entstanden und er die gegenständliche Malerei weitgehend aufgab. 1954 erhielt er den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein; er war Mitglied der „Gruppe 56“. Die Ausstellung zeigt seine Bilder aus der Zeit vom Kriegsende bis Anfang der 1970er Jahre.
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1 Euro
Öffnungszeiten: Täglich 10:00 - 18:00 Uhr