Namika hat im Juli ihr Debütalbum veröffentlicht und ist mit ihrem Hit „Lieblingsmensch“ sofort durchgestartet. KIELerLEBEN-Redakteur Jakob Strehlow traf die 23-jährige Newcomerin bei ihrem R.SH-Besuch im Radiozentrum und sprach mit ihr über ihren Durchmarsch, ihre marokkanischen Wurzeln und den Bundesvision Song Contest.
KIELerLEBEN: Kannst Du für uns Deine musikalische Laufbahn zusammenfassen?
Namika: Es war schon immer mein Traum Musiker zu werden. Ich habe früher im Schulchor mitgewirkt und später meine eigenen Mixtapes in meinem Homestudio produziert. Diese habe ich auf meinen Kanälen veröffentlicht. Das hat Wellen geschlagen – man wurde auf mich aufmerksam und ich habe zwei Anfragen von Talentsuchern über Facebook erhalten. 600 Fans hatte ich damals, nun sind es über 30.000.
Du bist mit deinem Debütalbum gleich auf Platz 13 eingestiegen. Wie hast Du davon erfahren?
Mein Team und ich haben eine WhatsApp-Gruppe, in die aktuelle News eingetragen werden. Dort habe ich es erfahren. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, weil ich Newcomerin bin. Die Überraschung war dann natürlich umso größer und schöner.
Wie gehst Du mit dem plötzlichen Hype um Dich um?
(lacht) Ich finde es immer so süß, dass die Leute das Hype nennen. Es ist eine große Ehre, dass die Leute meine Musik so feiern. Es hat sich dadurch aber auch vieles verändert: Vorher habe ich mein Abitur gemacht, Handball gespielt, bin abends mit meinen Freundinnen weg gegangen – ich habe ein ganz normales Leben geführt. Nun ist der Alltag sehr überfüllt, Zeit finde ich nur beim Schlafen.
In Deinen Texten und Videos kommen immer wieder Szenen aus Marokko vor – hast Du eine besondere Verbindung zu dem Land?
Meine Großeltern kommen aus Nador, einer nördlichen Stadt in Marokko. Ich war 16 Jahre lang jeden Sommer dort im Urlaub, bin auf dem Bazar geschlendert, habe die marokkanische Musik gehört. Diese Eindrücke haben mich beeinflusst.
Das Video zu „Wenn sie kommen“ spielt teilweise in Marokko – spiegelt dies den Alltag dort wieder?
Leider Gottes: ja. Ich war zum Beispiel einmal mit meiner Familie im Urlaub und wir standen an einer Ampel. Da kam ein kleiner Junge an meine Autoscheibe mit einer Kiste mit Zigaretten und Taschentüchern, die er verkaufen muss, damit er etwas zwischen die Zähne bekommt. Ich fand das traurig und dachte, dass der Junge in die Schule gehört. Deshalb habe ich dann diesen Song geschrieben.
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Was hat der Begriff Heimat für eine Bedeutung für Dich?
In Marokko sieht man mich als die Deutsche, in Deutschland als die Marokkanerin. Da fragt man sich: „Wo gehöre ich eigentlich hin?“ Mittlerweile empfinde ich es als ein Geschenk, zwei Kulturen in mir zu haben. Man begreift die verschiedenen Welten viel besser. Heimat ist für mich kein geographischer Punkt, sondern da, wo Freunde und Familie sind.
Was erwartest Du Dir von Deiner Teilnahme beim Bundesvision Song Contest?
Es ist ein Privileg für mich, dass ich mitmachen darf. Wie oft bekommt man als Newcomerin schon die Chance, mich auf einer so großen Plattform zu präsentieren? Die große Konkurrenz hat teilweise einen Prominenz-Bonus. Aber ich bin der Meinung, dass man auch als unbeschriebenes Blatt eine Chance haben kann. Für die Zuschauer ist es doch schön, Newcomern zum Erfolg zu verhelfen.
Du trittst mit dem Song „Hellwach“ an. Gibt es eine besondere Geschichte dazu?
Die Idee zu dem Song hatte ich nach einer hellwachen Nacht in Berlin – der Stadt, die niemals schläft. Ich wollte damit das schöne Lebensgefühl einfangen, das ich danach verspürt habe. Ich glaube, dass ich damit den Nerv der Zuschauer treffen kann.
Der Bundesvision Song Contest
… findet am 29. August in der ÖVB-Arena in Bremen statt. Für Schleswig-Holstein geht die Band Jeden Tag Silvester an den Start. Restkarten gibt es bei TV Total, und ProSieben übertragt das Event ab 20.15 Uhr live.
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