Am Samstag empfängt Holstein Kiel den aktuell Drittplatzierten der 3. Liga. Mit dem VfL Osnabrück kommt ein harter Brocken in den Norden, der jedoch nicht unschlagbar erscheint. Auswärts haben die Gäste bislang keine konstante Leistung zeigen können und die Kieler hoffen mit viel Druck dem Gegner drei Punkte zu entlocken.
Das Holstein-Stadion darf sich am Wochenende auf hohe Zuschauerzahlen freuen. Mit bis zu 6.000 Fans wird gerechnet, darunter auch schätzungsweise bis zu 700 mitgereiste Anhänger des VfL Osnabrücks.
Für die richtige Stimmung scheint also im Vorfeld schon gesorgt. Dass der Absteiger aus der zweiten Liga sich das hohe Ziel gesetzt hat, auf den vorderen Tabellenplätzen mitzuspielen ist klar, doch die KSV Holstein wird mit viel Druck dagegen halten, damit die drei Punkte in Kiel bleiben.
Verletzungsbedingt muss Holstein-Trainer Christian Wück auf Christian Jürgensen, Tim Siedschlag, Marc Heider, Jan Hoffmann, Fiete Sykora und Sven Boy verzichten, weshalb sich die Aufstellung "schon fast von alleine ergibt", so der Coach. Die Torwartentscheidung steht allerdings weiterhin in Frage, da sowohl Michael Frech als auch Simon Henzler derzeit auf Augenhöhe „halten“. Die besseren Karten nach dem Zu-Null-Spiel in Erfurt scheint derzeit Henzler zu haben. Dafür wird es auf der linken Mittelfeldseite notgedrungen eine Änderung geben: Durch die Verletzung von Christian Jürgensen, könnte der gerade aus der U23-Mannschaft beförderte Patrick Nagel zu seinem ersten Einsatz von Beginn an kommen.
Den Gegner schätzt Wück stark ein: "Die Mannschaft konnte ihre Leistung auswärts bislang noch nicht richtig zeigen, aber sie stehen nicht ohne Grund auf dem dritten Tabellenplatz. Durch die Erfolge im DFB-Pokal haben sie unheimlich an Selbstvertrauen gewonnen." Es sei kein Geheimnis, wie man solche eine Mannschaft schlägt – nämlich indem man sich zu hundert Prozent auf sich selbst konzentriere und Disziplin zeige.
Ein Zeitungsartikel der Kieler Nachrichten, indem sich einige Spieler über die Medienaktivitäten des Trainers beklagten, sorgte heute für angespannte Stimmung im Verein. "Wir werden die ganze Sache ansprechen und auch darüber reden, aber die Mannschaft muss sich auf das Spiel gegen Osnabrück konzentrieren. Wir werden klare Worte gegenüber der Mannschaft finden." Der Stellenwert der Medien sei ein "Geben und Nehmen. Wir sind auf die Medien angewiesen und die Medien auf uns. Im Profi-Fußball gibt es sowohl Rechte als auch Pflichten, und diese können auch mal Unannehmlichkeiten beinhalten. Die Kritik, die öffentlich geäußert wird, wird selbstverständlich auch intern besprochen", so der Holstein-Coach.
Das Spiel gegen Osnabrück ist wichtig, nicht nur um Selbstvertrauen zu tanken, sondern letztlich auch in der Tabelle weiter nach oben zu klettern. Mit dem momentanen 17. Tabellenplatz dürfte der Verein nicht zufrieden sein. "Die Mannschaft macht sich momentan selber Druck und diesen Druck können sie entladen, indem sie Osnabrück weghaut", so Christian Wück.
Voraussichtliche Aufstellung:
Henzler – Schulz, Müller, Schyrba, Meyer – Jerat, Nouri – Lamprecht, Holt, Nagel – Wulff.
Holstein Kiel - VfL Osnabrück am Samstag im Holstein-Stadion. Anstoß ist um 14 Uhr.
Julia Borrmann