Stadtpräsidentin Cathy Kietzer hat von Freitag, 3., bis Montag, 6. Juli, das renommierte Sängerfest in Kiels estnischer Partnerstadt Tallinn besucht. Es findet alle fünf Jahre statt und ist für das estnische Nationalbewusstsein von immenser Bedeutung („singende Revolution"), da es für viele Esten Symbol der Befreiung von der russischen Besatzung ist. Im Tallinner Rathaus sprach Stadtpräsidentin Kietzer bei ihrem offiziellen Antrittsbesuch mit dem Tallinner Stadtpräsidenten Toomas Vitsut, Bürgermeister Edgar Savisaar und verschiedenen Experten.
Dabei ging es um die Teilnahme der Stadt Tallinn an einem Projekt, das womöglich über das EU-Interreg IV B Programm „Baltic Fort Route" finanziert werden kann. Dieses „Seefestungs-Projekt", das sich auch mit den skandinavischen Spuren der ehemaligen Kieler Seefestung Friedrichsort beschäftigen wird, schafft eine einmalige historische Vernetzung von Städten aus dem Ostseeraum. Seitens der Stadt Tallinn stießen die Überlegungen der Stadtpräsidentin zu diesem Projekt auf großes Interesse. „Ein solches Projekt könnte die bisherige Kooperation beider Städte wertvoll erweitern", so Cathy Kietzer.
Weiter wurden mit der Leitung des Deutschen Gymnasiums in Tallinn Gespräche über den Aufbau eines gegenseitigen Praktikantenaustausches geführt. Zunächst wird an zwei bis vier Praktikantenplätze in Kiel gedacht, die Schülerinnen und Schülern der Abgangsklasse vier Wochen lang Einblicke in Wirtschaftsunternehmen ermöglichen sollen. An Kiel wurde von Tallinner Seite überdies der Wunsch herangetragen, sich 2011 mit einem eigenen Kulturbeitrag an den Zentralfeierlichkeiten der Kulturhauptstadt Europas zu beteiligen. Erste Ideen hierzu wurden bereits während des Aufenthalts gemeinsam mit dem hierfür verantwortlichen Kulturbeauftragten Estlands entwickelt.
Cathy Kietzer zeigte sich nach ihrem Besuch tief beeindruckt von der außerordentlichen Gastfreundschaft der Esten: „Die offenen und freundschaftlichen Gespräche eröffnen uns viele neue Perspektiven für die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Das überaus friedliche Sängerfest ist wohl einmalig in der Welt. Die hohe Wertschätzung, die der Städtepartnerschaft Kiel-Tallinn von allen Gesprächsteilnehmern entgegengebracht wurde, war während des gesamten Aufenthalts deutlich spürbar".
Quelle: www.kiel.de