Bei teilweise schönstem Sommerwetter hat die Kieler Woche 2009 mit ihrem bunten Programm bisher rund 1,5 Millionen nationale und internationale Besucher in die Landeshauptstadt gelockt. Am Tag der Eröffnung, dem so genannten Holstenbummel, tummelten sich hunderttausende Gäste im weitläufigen Veranstaltungsbereich.
Aus Sicht der Polizei verlief die erste Hälfte des Sport- und Volksfestes in maritimer Atmosphäre sehr friedlich, spezielle Einsatzschwerpunkte waren bisher nicht erkennbar. Die Besucher nutzten das Veranstaltungsangebot von der Hörn bis zum Ostseekai und von der Spiellinie bis zum Segelrevier Schilksee gleichermaßen. Das Einsatzkonzept der Kieler Polizei mit starker Präsenz an den zu erwartenden Schwerpunkten hat sich bewährt.
Von Freitagabend mit Mittwochmorgen nahmen die Einsatzkräfte der Polizei 641 Einsätze unterschiedlichster Art im ganzen Stadtgebiet wahr, etwa die Hälfte weniger als im letzten Jahr! Im Rahmen der Kieler Woche waren Auseinandersetzungen infolge von übermäßigem Alkoholgenuss mehrfach Grund für das Tätigwerden von Einsatzkräften. Zumeist galt es, die Streitigkeiten zu schlichten. Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte bewegte sich auf dem Vorjahresniveau. Zu tief ins Glas schauten 39 Personen, sie bedurften der Hilfe durch Polizei oder Rettungsdienst. Für zehn von ihnen endete das Fest mit der Ausnüchterung im Polizeigewahrsam. Neun Raubtaten registrierte die Polizei bis zur Halbzeit, mehrere Tatverdächtige konnten in diesem Zusammenhang bereits ermittelt werden.
Polizisten und Mitarbeiter der Stadt Kiel sprachen bei ihren gemeinsamen Jugendschutzstreifen insgesamt 921 Kinder und Jugendliche an. Von 29 angesprochenen Kindern waren sieben merklich alkoholisiert. Den Großteil ihrer Zeit widmeten die Teams der Kiellinie. Insgesamt reagierten die Betroffenen einsichtig auf die Ansprache der Spezialstreifen, die dieses Jahr nun schon zum achten Mal gemeinsam unterwegs waren. Die Standbetreiber hielten sich erfreulicherweise ausnahmslos an ihre Verpflichtung im Sinne des Jugendschutzgesetzes.
Ein Zuschauermagnet war am Sonntagabend am Kieler Woche Musikzelt die Kultband Torfrock, der tausende Zuhörer tosenden Beifall spendeten. Montagabend begeisterten dann Polarkreis 18 auf der "Unser-Norden"-Bühne, Dieter Thomas Kuhn auf der NDR- Bühne und Lotto King Karl auf der Reventlouwiese die Massen. Insgesamt verliefen die Konzerte friedlich und ohne erwähnenswerte Zwischenfälle.
Wie angekündigt ging die Polizei auch in diesem Jahr konsequent gegen immer wieder auftretende Störenfriede und Straftäter vor. In 43 Fällen sprachen die Beamten Platzverweise aus. Diese galten für den gesamten Veranstaltungsbereich bis zum nächsten Morgen und zeigten nachhaltig Wirkung. Nur in einem Fall musste ein Aufenthaltsverbot erteilt werden, welches für den jungen Mann das Ende der Kieler Woche bedeutete.
Der technische Defekt an der Klappbrücke soll im Rückblick auf die vergangen Tage noch Erwähnung finden. Dieser sorgte seit dem Soundcheck für Engpässe, sodass die Besucherscharen zeitweise per Einbahnregelung über die Hörn geführt werden mussten. Die Störung konnte erst am Dienstag durch Spezialisten behoben werden.
Foto: Landeshauptstadt Kiel/Reißnitz